Georg Thauern zog das Publikum mit seiner Stimme sofort in den Bann.


An diesem Wochenende, dem 27. und 28. Mai, fanden im Martiniturm in Blomberg erneut die“Nächte der Poesie“ statt. Die Veranstaltung, die es nun seit gut 10 Jahren gibt und von der Kultur AG organisiert wird, findet in Blomberg immer großen Anklang. Am ausverkauften Samstagabend trat das Thauern Trio vor die Blomberger und riss das Publikum bereits mit dem ersten Lied mit. Georg Thauern, gebürtiger Höxteraner, überzeugte direkt mit seiner großartigen Stimme und Texten, die unter die Haut gingen und einen Hauch von Nostalgie und Sehnsucht mit sich brachten. Das Publikum konnte sich gut mit den Deutschen Texten voller Poesie identifizieren. Neben Georg Thauern gehören noch Markus Maurer (Klavier) und Peter Kros (Kontrabass) mit zur Besatzung. Am gestrigen Abend nicht dabei war Schlagzeuger Dieter Nowak, der bei Konzerten eher selten anwesend ist.
Durch die Zusammensetzung und Komposition der Stücke, zusammen mit der Akustik des Martiniturms, entstand eine besondere Atmosphäre, die das Blomberger Publikum zum Träumen einlud.
 
Am heutigen Sonntag trat das Ensemble Nostalgia auf. Die Gruppe, bestehend aus der Kernbesatzung Elke Diessner und Lothar Schröer und unterstützt von Sängerin Daniela Palma und Jan Jendrkowiak am Klavier, entführte die Besucher in die goldenen 20er Jahre.  Der Programmname “Wer schmeißt denn da mit Lehm”, adaptiert von Claire Waldoff, kündigte bereits im Vorfeld eine Performance mit “Berliner Schnauze” und einem derben, aber immer herzlichen Humor an.
Das Stück, dass in einer Berliner Kneipe um das Jahr 1928 spielt, handelt von einem (sich selbst als solchen bezeichnenden) Dichter, der Texte anderer Autoren zitiert und behauptet, sie seien sein Werk. Das Publikum kann hierbei mitraten, um was es sich handelt: Zitat, Adaption oder doch eigenes Werk? Und wenn es ein Zitat ist, von wem stammt es? Der Dichter liefert sich, nachdem seine Frau hinzukommt, einige Wortgefechte mit ihr. Daniela Palma spielt eine Sängerin, die hoch hinau will und Jan Jendrkowiak verkörpert einen frechen Studenten.
 
Neben Anspielungen auf die großen Dichter und Denker der 20er Jahre wurden auch die bekannten Musikstücke der Zeit gespielt; so wurde zum Schluss das Lied „Irgendwo auf der Welt“ gespielt und auch vom Publikum mitgesungen.
Die Gruppe Nolstalgia arbeitet derzeit an einem neuen Programm, worum es geht wurde allerdings noch nicht verraten, nur so viel: das nächste Programm soll wieder genau so „nicht-normal“ werden, wie das jetzige, gewünscht ist sogar noch etwas Schrägeres- man darf also gespannt sein.
 
An beiden Abenden kamen die Blomberger Freunde der Poesie absolut auf ihre Kosten. Für köstlichen Wein zur Show sorgte die Weinhandlung Plat.

Mit viel Freude dabei: die Gruppe Nostalgia