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Körnerleguminosen, auch Hülsenfrüchte genannt, sollen in Deutschland vermehrt angebaut werden. Das Projekt LeguNet hat das Ziel, den Anbau, die Verarbeitung und die Verwertung von Körnerleguminosen zu fördern, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Zu den Körnerleguminosen zählen zum Beispiel Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen und Sojabohnen. Durch das Projekt sollen landwirtschaftliche Betriebe für den Anbau von Hülsenfrüchten gewonnen und so der Import von Eiweißpflanzen für die tierische oder menschliche Ernährung reduziert werden.

 

Dafür arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk Akteure aus Forschung, Beratung, Züchtung, Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Verbänden zusammen und demonstrieren den Anbau und die Verwertung anhand von Praxisbeispielen. In verschiedenen Regionen bauen Demonstrationsbetriebe auf ihren Ackerflächen Leguminosen an. Auf diesen Betrieben gibt es informative Veranstaltungen, um anderen Landwirtinnen und Landwirten den Anbau und die Verwertung zu zeigen.

 

In NRW sind pro Jahr sechs konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe vorgesehen. Im Jahr 2024 nehmen Bauernhöfe aus Werther, Stemwede, Beckum, Linnich, Nörvenich und Rommelsheim am Projekt LeguNet teil. Sie bauen auf ihren Flächen Erbsen, Sojabohnen, Ackerbohnen oder Lupinen an, die entweder auf dem Betrieb als Futtermittel eingesetzt oder in die Tier- oder Humanernährung vermarktet werden.

 

Hülsenfrüchte eignen sich als proteinreiche Komponente in der Fütterung von Nutztieren. Dort wird häufig importiertes Soja eingesetzt, das ganz oder teilweise durch regional produziertes Eiweißfutter ersetzt werden kann. Auch in der menschlichen Ernährung sind Hülsenfrüchte wertvoll. Vor allem in der vegetarischen Küche sind sie aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts sehr beliebt.

 

Auch ökologische Vorteile bringen Körnerleguminosen mit sich. Durch die Erweiterung der Fruchtfolge können sich Pflanzenkrankheiten schlechter verbreiten, so können Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Die Blüten der Körnerleguminosen locken außerdem zahlreiche Insekten wie Hummeln und Bienen an, die auf den blühenden Feldern Nahrung finden. Darüber hinaus gehen Hülsenfrüchte eine Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien im Boden ein, die sich an den Wurzeln der Pflanzen bilden. Diese Knöllchenbakterien sind in der Lage, den Stickstoff aus der Luft pflanzenverfügbar und somit zum Dünger zu machen. Deswegen benötigen Hülsenfrüchte keine Stickstoffdüngung vor oder während des Wachstums. Nach der Ernte bleibt auch noch Stickstoff für die Folgefrucht im Boden.

 

Das Projekt LeguNet wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gefördert. Unter www.legunet.de gibt viel Wissenswertes für unterschiedlichen Zielgruppen. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sich für den regelmäßigen Newsletter anzumelden. https://www.legunet.de/.

 

Pressemeldung: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen