Mit 50.000 Euro fördern die Robert Bosch Stiftung und die Universität Hildesheim ein neues Sprachkursformat in Lippe. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Ramboll hat das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises ein Konzept für hybride Deutschkurse entwickelt, das nun den Zuschlag erhalten hat.

 

„Land­Zuhause­Zukunft“: Unter diesem Titel werden innovative und zukunftsfähige Ansätze für die Integration und Teilhabe von Zugewanderten in ländlichen Räumen gefördert. „Mit den hybriden Deutschkursen wollen wir Zielgruppen für die Sprachkurse gewinnen, die bisher aufgrund von Immobilität, häuslichen und familiären Verpflichtungen oder schlechter Anbindung im ländlichen Personennahverkehr nicht mit den bisherigen Angeboten erreicht werden konnten“, erklärt Projektleiter Dr. Frank Oliver Klute vom KI. „Unser Konzept sieht vor, dass Teilnehmende gemeinsam sowohl vor Ort als auch online bei den Deutschkursen mitmachen können“.

 

Dabei werden drei Lernräume in drei lippischen Kommunen mit Übertragungstechnik zusammengeschaltet. Auch bei wenigen Teilnehmenden aus einer Kommune lohnt sich so ein Kurs. Die Lehrkraft wechselt dann turnusgemäß zwischen den drei Orten. „Durch diese Mischung aus Präsenz- und Onlineunterricht fallen lange Anfahrtswege weg, die Teilnehmenden treffen und helfen sich untereinander, können sich durch die Online-Übertragung aber auch in Realzeit mit allen anderen Teilnehmenden in den anderen Kommunen austauschen und zudem auch regelmäßig mit der Lehrkraft in dem jeweiligen Lernraum kommunizieren“, erläutert Klute.

 

Gestartet wird im Februar mit einem B1-Kurs in Augustdorf, Horn-Bad Meinberg und Schlangen, der zur selbständigen Sprachverwendung führen soll. Im Sommer folgt dann ein Alphabetisierungskurs. Um das Angebot auf weitere Kommunen ausweiten zu können, plant das KI eine Zertifizierung, die vom Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge erteilt und damit gefördert wird.

 

„Jede Person, die wir mit diesem zusätzlichen Angebot erreichen können, hilft, die Integration in den Kommunen voranzutreiben“, betont Sabine Beine, zuständige Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe. Das helfe bei der Arbeitsaufnahme, bei Gesprächen mit Kita und Schule sowie beim Miteinander im Wohnort. „Durch dieses neue Kursformat, das wir gemeinsam mit den Volkshochschulen und dem Netzwerk Lippe umsetzen, können insbesondere die kleineren Kommunen unterstützt werden, da dort vor Ort die Mindestteilnehmendenzahlen oft nicht erreicht werden können“, erklärt Beine.