Leider haben die Kräfte nicht gereicht. Im dritten Teil der Monsterwoche musste sich der TBV Lemgo Lippe am Donnerstagabend bei der SG Flensburg-Handewitt mit 19:27 (8:13) geschlagen geben. Matchwinner war mit insgesamt 20 Paraden SG-Keeper Kevin Möller. „Alles in allem war Flensburg heute eine Nummer zu stark für uns“, zeigte sich TBV-Trainer Florian Kehrmann im Anschluss an die Partie als fairer Verlierer.

 

Wenige Sekunden waren gespielt, da traf Lukas Hutecek nach einem starken Zweikampf nur Aluminium. Flensburg wollte ins Tempospiel umschalten, doch der Gegenstoß-Pass wurde vom zurückgeeilten Suton verhindert. Kurz darauf parierte Johannesson den ersten Strafwurf im Spiel gegen Emil Jakobsen. Eine Anfangsphase, bezeichnend für den Verlauf beider Halbzeiten, die von starken Torhütern und zwei kompakten Abwehrreihen geprägt waren. Ganze neun Minuten vergingen, bis Hutecek das Torewerfen für den TBV eröffnete. Gleich im folgenden Angriff legte der Österreicher noch einen nach und traf zum 2:3.

 

Schließlich kamen beide Mannschaften in Fahrt. Bis zum 5:5 in der 12. Minute ging es Schlag auf Schlag. Dann setzte sich der Vizemeister aus Flensburg innerhalb von acht Minuten auf 6:10 ab. Immer wieder glänzte SG-Keeper Kevin Möller mit Weltklasse-Paraden gegen die Lemgoer Offensive. Zum Ende der ersten 30 Minuten ging es plötzlich blitzschnell: Erst traf Larsen eine halbe Minute vor dem Halbzeitpfiff für die Gastgeber, Carlsbogård machte es ihm nach und verwandelt zum 8:12. Doch die letzte Aktion gehörte Flensburgs Goran Sogard, der Zecher auf dem falschen Fuß erwischte und aus 12 Metern im Gleichklang mit der Sirene zum 8:13-Pausenstand einnetzte.

 

Der Beginn der zweiten Halbzeit glich dem Ende der ersten: Erst traf Larsen, dann kurz darauf Carlsbogård. Lasse Svan stellte die Sechs-Tore-Führung für sein Team einen Angriff später wieder her. Ein recht komfortabler Vorsprung, den sich die Flensburger, die auch in diesem Spiel ihre zuletzt bestechende Form betätigten, nicht mehr nehmen lassen sollten. Auch beide TBV-Torhüter zeigten eine sehr gute Leistung, doch der Mann des Spiels blieb mit einer Quote von über 50 Prozent auch im zweiten Durchgang Gastgeber-Schlussmann Kevin Möller.

 

Einen eher gebrauchten Tag erwischte hingegen SG-Spielmacher Jim Gottfridsson. Dafür lieferten seine Nebenleute Larsen, Semper, Einarsson und Svan eiskalt ab: 15 von 27 SG-Toren gingen auf das Konto des Quartetts. Durch den hohen Rückstand kamen immerhin TBV-Youngsters Linus Geis und Niko Blaauw zu relativ vielen Spielzeiten. Der 19-Jährige Blaauw nutzte seine Chance umgehend mit einem starken Anspiel an Simak, der in der 51. Minute zum 15:21 traf. Auch Linksaußen Kian Schwarzer konnte sich so mit zwei starken Treffern noch in die Torschützenliste eintragen. Am Ende hieß es 27:19 gegen einen von Beginn an, gerade in der Defensive, starken Kontrahenten.

 

Florian Kehrmann zur Partie: „Wir haben am Anfang eine echt gute Abwehr gestellt, konnten uns aber im Angriff wenig Chancen erarbeiten und haben auch zu viele Bälle verworfen. Dann haben wir relativ schnell deutlich zurückgelegen und konnten nicht mehr wirklich in Schlagdistanz kommen. Ab der 45. Minute war das Spiel dann entschieden und es ging auch darum, für das nächste Spiel am Samstag Kräfte zu sparen.“

 

TBV Lemgo Lippe: Zecher, Johannesson; Hutecek (2), Elísson (3/1), Kogut, Simak (2), Carlsbogård (6), Schagen (3), Schwarzer (2), Suton (1), Zerbe, G. Guardiola, Cederholm, Reitemann, Blaauw, Geis.