Erstmals seit 2015 ist die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs (sog. Regelleistungen) nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Nordrhein-Westfalen wieder gestiegen: Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Zahl der Leistungsempfänger/-innen am 31. Dezember 2021 mit 85 980 um 5 330 Personen bzw.
6,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf Neuzugänge im letzten Quartal des Jahres 2021 zurückzuführen: Ende 2021 war die Zahl der Menschen, die erst seit weniger als drei Monaten Leistungen bezogen, um 12 000 höher als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Personen, die bereits länger als ein Jahr Asylbewerberleistungen erhielten, war dagegen rückläufig (−9 740).
Mehr als die Hälfte der Menschen mit Regelleistungsbezug in NRW stammte aus Asien (57,3 Prozent), knapp ein Viertel aus Europa (23,6 Prozent) und 16,9 Prozent aus Afrika. Die häufigsten Herkunftsländer waren Irak und Syrien, bei denen 2021 auch der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war: Ende 2021 hatten 14,6 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger eine irakische Staatsbürgerschaft (+0,4 Prozentpunkte) und 9,4 Prozent eine syrische (+3,5 Prozentpunkte). Menschen mit afghanischer Staatsbürgerschaft waren mit 8,5 Prozent (+0,4 Prozentpunkte) vertreten.
Gut drei Fünftel (61,8 Prozent) der Personen mit Regelleistungsbezug waren Ende 2021 im erwerbsfähigen Alter von 18 bis 64 Jahren; der Anteil war damit um 2,7 Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor. Kinder und Jugendliche stellten mit 37,1 Prozent die zweitgrößte Altersgruppe (+2,8 Prozentpunkte). Unbegleitet eingereiste Minderjährige aus dem Ausland zählen nicht zu den Empfängerinnen und Empfängern von Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Personen ab 65 Jahren hatten – wie schon Ende 2020 – einen Anteil von 1,2 Prozent an allen Regelleistungsbeziehern. Auch zum Jahresende 2021 war die Mehrheit der Personen, die Regelleistungen bezogen, männlich (58,9 Prozent, −2,2 Prozentpunkte). (IT.NRW)