Im Jahr 2023 ereigneten sich in Nordrhein-Westfalen insgesamt 409 Unfälle beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen oder deren Beförderung. Das waren 13 Unfälle mehr als im Vorjahr (+3,3 Prozent). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, wurden dabei 5 270 Kubikmeter umweltgefährdende Stoffe freigesetzt. Dies entspricht mehr als der doppelten Menge wie 2022 (2 232 Kubikmeter). 136 der Unfälle geschahen beim Umgang, also z. B. bei der Lagerung, Abfüllung, Herstellung oder Verwendung dieser Stoffe (2022: 130 Unfälle). Zwei Drittel der Unfälle (273) ereigneten sich bei deren Beförderung (2022: 266).

 

Rund 80 Prozent der freigesetzten Stoffe wurde wiedergewonnen

Der überwiegende Teil (4 273 Kubikmeter oder 81,1 Prozent) der im Jahr 2023 freigesetzten wassergefährdenden Stoffe konnte wiedergewonnen werden, so dass das Material einer anschließenden Nutzung oder Verwendung zur Verfügung stand oder einer geordneten Entsorgung zugeführt werden konnte. Die übrigen 997 Kubikmeter (18,9 Prozent) konnten nicht wiedergewonnen werden und belasten den Wasserhaushalt dauerhaft.

 

2023 war die freigesetzte Menge wassergefährdender Stoffe auf dem höchsten Wert seit 2019

Die freigesetzte Menge wassergefährdender Stoffe im vergangenen Jahr war mit 5 270 Kubikmetern auf dem höchsten Wert seit 2019. Der Spitzenwert im Jahr 2019 ergab sich durch einen großen Unfall, bei dem durch Silagesickersaft verunreinigtes Regenwasser in einem Regenrückhaltebecken aufgefangen und gereinigt wurde.

 

Häufigste Unfallursache war Fehlverhalten oder menschliches Versagen

Die Hauptunfallursache war 2023 mit 179 Fällen Fehlverhalten oder menschliches Versagen. 65 Unfälle waren auf Materialfehler und 165 Fälle auf sonstige (z. B. höhere Gewalt) oder ungeklärte Ursachen zurückzuführen.

 

Die Erhebung der öffentlichen Wasserversorgung wird jährlich durchgeführt und gibt einen landesweiten Überblick über die Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen bei deren Beförderung oder mit deren Umgang. (IT.NRW)