Im Jahr 2022 sind 2 355 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zehn bis 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation) stationär im Krankenhaus behandelt worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 5,5 Prozent weniger Behandlungsfälle als 2021 (damals: 2 491 Fälle). Damit setzt sich die seit 2017 beobachtete, rückläufige Entwicklung dieser Behandlungsfälle fort.
Im Jahr 2020, als die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begannen, war die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen stationär behandelten Kinder und Jugendlichen mit −38,7 Prozent gegenüber 2019 überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Im Vergleich zum Jahr 2012 wurden 61,9 Prozent weniger Kinder und Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen mit dieser Diagnose stationär behandelt (2012: 6 174 Fälle).
Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2022 fiel bei Jungen und jungen Männern höher aus als bei ihren weiblichen Altersgenossen: Die Zahl der stationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen verringerte sich um 5,9 Prozent – die der weiblichen Jugendlichen um 5,0 Prozent. Von den insgesamt 2 355 Behandlungsfällen entfiel mit 1 135 Behandlungen knapp die Hälfte (48,2 Prozent) auf weibliche Kinder und Jugendliche (2021: 48,0 Prozent).
Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelten zehn bis 19-jährigen Patientinnen und Patienten an der gleichaltrigen Bevölkerung lag im Jahr 2022 im Landesdurchschnitt bei 0,14 Prozent (2021: 0,15 Prozent). Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile für Patientinnen und Patienten aus dem Kreis Soest mit 0,30 Prozent, dem Kreis Coesfeld (0,23 Prozent) sowie der Stadt Bonn (0,21 Prozent). Die niedrigsten Quoten ermittelte das Statistische Landesamt für Leverkusen, den Rhein-Kreis-Neuss und Köln mit jeweils 0,06 Prozent.
Im Jahr 2022 wurden mit 349 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren 19,2 Prozent bzw. 83 Personen dieser Altersgruppe weniger als ein Jahr zuvor wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt (2021: 432). (IT.NRW)