Im Jahr 2021 ist die Zahl der stationären Behandlungen von Kindern und Jugendlichen mit Essstörungen in Krankenhäusern (1 435 Fälle) um 70,0 Prozent gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 gestiegen. 93,1 Prozent dieser Behandelten waren Mädchen; gut ein Viertel (26,6 Prozent) aller jungen Patient/-innen mit Essstörungen war jünger als 14 Jahre. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Zahl der Behandlungsfälle aller psychischen und Verhaltensstörungen von unter 18-Jährigen mit 21 905 um 5,9 Prozent niedriger als 2019.
Mit 5 758 Fällen (26,3 Prozent) wurden in diesem Diagnosekapitel die meisten Kinder und Jugendlichen aufgrund depressiver Episoden behandelt; das waren 29,0 Prozent mehr als 2019. Auch mit diesem Krankheitsbild wurden überwiegend (82,5 Prozent) Mädchen behandelt; knapp jeder fünfte (19,3 Prozent) minderjährige, aufgrund depressiver Episoden Behandelte war noch keine 14 Jahre alt. Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (2 003 Fälle; 9,1 Prozent) und Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (1 623 Fälle; 7,4 Prozent) waren die Diagnosen, die bei Kindern und Jugendlichen am zweit- bzw. dritthäufigsten diagnostiziert wurden.
Der stärkste Rückgang jugendlicher Patient(inn)en gegenüber 2019 wurde mit 39,8 Prozent bei der Hauptdiagnose „somatoforme Störungen” (674 Fälle) ermittelt. Hierbei handelt es sich um körperliche Beschwerden, die nicht auf eine organische Krankheit zurückgehen und von denen angenommen wird, dass sie seelisch verursacht sind (z. B. durch hohe seelische Anspannung, Stresserleben oder zwischenmenschliche Konflikte). Behandlungsfälle unter 18-Jähriger aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen durch Alkohol hatten mit 39,2 Prozent den zweithöchsten Rückgang gegenüber 2019. (IT.NRW)