Positionieren sich Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen: Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe) und Cara Reiche (HSG Blomberg-Lippe). Foto: Mediawerkstatt.

Zur NRW-Aktionswoche „Zusammen gegen Gewalt an Frauen“ startet der Kreis Lippe im Rahmen des Kooperationsgremiums „Für Lippe gegen häusliche Gewalt“ mit einer Öffentlichkeitskampagne, bei der Spielerinnen und Spieler der lippischen Handballerstligisten sich für „Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen“ positionieren und auf Hilfsangebote aufmerksam machen.

 

Jede dritte Frau in Deutschland erlebt körperliche oder sexualisierte Gewalt. Dagegen setzt die gemeinsame Kampagne mit dem TBV Lemgo Lippe und der HSG Blomberg Lippe ein Zeichen. Die Kampagne soll informieren und will dadurch Hemmschwellen abbauen, damit Betroffene sich öffnen und Hilfeangebote in Anspruch nehmen. „Das Thema ist unbequem, aber mitten in unserer Gesellschaft und braucht daher unsere besondere Aufmerksamkeit. Die Kampagne ist deshalb ein wichtiger Baustein, um lippische Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren“, so Landrat Dr. Axel Lehmann, Schirmherr des Kooperationsgremiums „Für Lippe gegen häusliche Gewalt“.

 

Eine große Reichweite soll mit „treffsicheren“ Aussagen der bekannten Spielerinnen und Spieler der beiden Vereine durch die Plakate in den Städten und Gemeinden, Postkarten, Anzeigen und nicht zuletzt über einen Video-Clip erzielt werden. „Die über Social Media dazu verfügbaren Inhalte und Medien dürfen und sollen gerne geteilt und weitergegeben werden. Es ist nur ein Klick, der großes bewirken und echte Hilfe für von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen bedeuten kann“, verdeutlicht Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe.

 

Teil der Aktionswoche sind auch bereits bekannte Formate. Bewährt hat sich die Brötchentüten-Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ in Zusammenarbeit mit lokalen Bäckereien, der Bäcker- und Konditoren-Innung sowie den Clubs Detmold und Detmold Lippische-Rose der Soroptimistinnen International. Auf den Tüten abgebildet sind Hilfe-Nummern, so auch die des Klinikums Lippe Detmold, in der die Anzeigenunabhängige Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt (ASS) durchgeführt wird. Darüber hinaus wird es zur ASS in allen sechzehn Städten und Gemeinden Großflächenplakate geben, die in zehn Sprachen zu diesem wichtigen medizinischen und vertraulichen Angebot informieren.

 

Mit der Aktionswoche, die auch als Orange Days bekannt ist, wird weltweit rund um den 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, auf dieses Problem aufmerksam gemacht. So werden unter anderem Gebäude orange beleuchtet, um Solidarität gegen Gewalt an Frauen zu zeigen. Nicole Krüger erklärt: „Auch in Lippe wird es mancherorts in Organisation durch die Gleichstellungskolleginnen angestrahlte öffentliche Gebäude geben. Das Gebäude mit der größten Fläche ist das Schloss Brake, wo das orangene Licht nicht nur das historische Bauwerk leuchten lassen, sondern auch bis in den Himmel strahlen wird.“

 

Mittel für die Projekte gegen Gewalt an Frauen stellen das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Dr. Ritter-Stiftung zur Verfügung. Weitere Informationen sind unter www.haeusliche-gewalt-lippe.de veröffentlicht.