Die nordrhein-westfälischen Haushalte gaben im Jahr 2022 durchschnittlich 19,7 Prozent mehr für Haushaltsenergie aus als im Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lagen die monatlichen Aufwendungen für Heizen, Strom, Warmwasser durchschnittlich bei 188 Euro; 2021 waren es 157 Euro pro Haushalt. In den Vorjahren fiel die Ausgabensteigerung für Haushaltsenergie in NRW geringer aus: So lag die Steigerung zum Vorjahr 2020 bei 2,7 Prozent und 2021 bei 4,7 Prozent.

 

Die Konsumausgabenzunahme der privaten Haushalte fiel im Jahr 2022 mit 19,7 Prozent halb so hoch aus wie der Preisanstieg für Haushaltsenergie im selben Zeitraum. Insgesamt stiegen die Preise für Strom, Gas und andere Brennstoffe im Jahresdurchschnitt um 39,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Basisjahr 2020 = 100). Neben Einsparungen des Energieverbrauchs dürfte ein weiterer Grund für diese geringere Steigerung sein, dass der überwiegende Teil der Haushalte die Preiserhöhungen erst im Folgejahr, also 2023, durch die Nebenkostenabrechnung zu begleichen hatte. Diese Preiserhöhungen finden daher keine Berücksichtigung in den Ausgaben des Jahres 2022.

 

Haushalte mit geringem Einkommen gaben 11,4 Prozent ihres Nettoeinkommens für Haushaltsenergie aus

Insgesamt gaben die Haushalte im Jahr 2022 durchschnittlich 4,8 Prozent ihres Nettoeinkommens für Strom, Heizen und Warmwasser aus. Die Belastung unterscheidet sich je Einkommensklasse: Am höchsten fiel die Belastung in der niedrigsten Einkommensklasse (unter 1 300 Euro) aus. Diese Haushalte wendeten durchschnittlich 11,4 Prozent ihres Nettoeinkommens für Haushaltsenergie auf. Am niedrigsten fiel die Belastung hingegen in der höchsten Einkommensklasse (5 000 Euro und mehr) mit 3,3 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens aus.

 

Die Statistik der „Laufenden Wirtschaftsrechnungen” (LWR) findet als Unterstichprobe der alle fünf Jahre stattfindenden Einkommens- und Verbrauchsstichprobe statt und liefert neben Informationen zur Ausstattung mit Gebrauchsgütern und zur Wohnsituation insbesondere detaillierte Daten zum Einkommen und den Ausgaben der privaten Haushalte. Die 2022er Ergebnisse basieren auf den Aufzeichnungen von 1 535 Haushalten, die auf 8,1 Millionen Haushalte (ohne Haushalte von Selbstständigen und Landwirten) in Nordrhein-Westfalen hochgerechnet wurden. (IT.NRW)