13 720 der 111 151 Hochschulabsolventinnen und -absolventen haben im Prüfungsjahr 2022 ihr Studium an privaten Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erfolgreich abgeschlossen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war das fast jede/-r achte Hochschulabsolvent/-in (12,3 Prozent). Der Großteil (86,0 Prozent) der Hochschulabsolvent(inn)en hatte im Prüfungsjahr 2022 an öffentlichen Hochschulen (Bund/Land) studiert; weitere 1,7 Prozent haben ihren Abschluss an kirchlichen Hochschulen erworben.
Noch bis Anfang der 2000er Jahre hatten Absolvent(inn)en an privaten Hochschulen eine unbedeutendere Rolle gespielt: In den 1990er Jahren hatte ihr Anteil an allen Absolvent(inn)en bei unter zwei Prozent gelegen und erst seit 2007 stellten sie mehr als fünf Prozent aller Personen, die ein Hochschulstudium erfolgreich absolviert hatten. Ihr Anteil an den Studienanfänger(inn)en, die erst in einigen Jahren ihr Studium abschließen werden, lag im Studienjahr 2022 bei 13,1 Prozent.
Mehr als die Hälfte der Absolvent(inn)en an privaten Hochschulen hat mit ihrer Abschlussprüfung ein Studienfach aus dem Studienbereich Wirtschaftswissenschaften (40,4 Prozent) oder Psychologie (12,6 Prozent) abgeschlossen. Diese beiden Studienbereiche hatten an öffentlichen und kirchlichen Hochschulen zusammen nur einen Anteil von 15,8 Prozent. Knapp die Hälfte der Absolvent(inn)en privater Hochschulen hat ihr Studium in Teilzeit (49,5 Prozent) absolviert, weitere 11,4 Prozent studierten dual.
90,1 Prozent der Personen mit erfolgreichem Hochschulabschluss an öffentlichen oder kirchlichen Hochschulen hatten in Vollzeit studiert. Die privaten Hochschulen mit den meisten Absolvent(inn)en waren die FOM Hochschule für Ökonomie und Management (4 544), die Rheinische Fachhochschule Köln (1 356) und die nordrhein-westfälischen Standorte der Hochschule Fresenius (1 157).
Im Prüfungsjahr 2022 haben insgesamt 111 151 Personen ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Damit lag die Zahl der Hochschulabsolvent(inn)en wieder auf Vor-Corona-Niveau (Prüfungsjahr 2019: 110 687). Im ersten von der Pandemie betroffenen Prüfungsjahr 2020 war die Zahl mit 106 919 Absolvent(inn)en niedriger ausgefallen als zuvor und im anschließenden Prüfungsjahr 2021 auf ein Rekordhoch angestiegen (114 407).
Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass ein Prüfungsjahr aus dem Sommersemester und dem davorliegenden Wintersemester besteht. Das im Rahmen des Bologna-Prozesses eingeführte Zwei-Stufen-System hat zu einer erhöhten Zahl von Studienabschlüssen geführt: Absolventen(inn)en eines Bachelorabschlusses können unter Umständen innerhalb von zwei bis drei Jahren einen Masterabschluss erwerben. In diesen Fällen werden beide Abschlüsse statistisch erfasst. Dagegen werden beispielsweise Absolvent(inn)en eines Diplomstudiengangs nur einmal gezählt. (IT.NRW)