Im Prüfungsjahr 2023 haben 67 511 Personen einen ersten Studienabschluss an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erworben. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Jubiläums der „Bologna-Reform” mitteilt, waren sie bei Bestehen ihres Erststudiums durchschnittlich 24 Jahre alt. Im Jahr 1999, als die „Bologna-Reform” beschlossen wurde, hatte das Durchschnittsalter der Absolventinnen und Absolventen eines Erststudiums noch bei 27 Jahren gelegen. Seitdem ist das Durchschnittsalter kontinuierlich gesunken.
Ein Erststudium wurde zu fast 90 Prozent mit einem Bachelorabschluss beendet
In Folge der „Bologna-Reform” wurden unter anderem Bachelorstudiengänge eingeführt, die Studierenden einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss ermöglichen. Bachelorstudiengänge sind mit einer kürzeren Studiendauer verbunden als die vormaligen Diplom- und Magisterabschlüsse bzw. Staatsexamina im Lehramtsbereich. Im Prüfungsjahr 2023 machten fast 90 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen eines Erststudiums einen Bachelorabschluss (60 419). 1999 waren 43 129 erste Studienabschlüsse erworben worden – damals noch mehrheitlich ein Diplom- oder ein Magisterabschluss (71,7 Prozent). Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass auch die Einführung des verkürzten NRW-Abiturs (G8) im Jahr 2013 einen Einfluss auf das gesunkene Durchschnittsalter der Absolventinnen und Absolventen haben kann.
Absolventinnen und Absolventen der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften waren mit 23 Jahren am jüngsten
Absolventinnen und Absolventen eines Erststudiums in der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften waren im Prüfungsjahr 2023 mit durchschnittlich 23 Jahren am jüngsten – diejenigen in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften waren mit 26 Jahren am ältesten. Das Alter hängt unter anderem von der Regelstudienzeit und dem Studienbeginn ab. Während in den Naturwissenschaften Bachelorstudiengänge mit sechs Semestern Regelstudienzeit dominieren, haben z. B. die (zahn-)medizinischen Staatsexamina eine geplante Studiendauer von elf bzw. 13 Semestern. Die gesundheitswissenschaftlichen Bachelorstudiengänge werden häufig in einem Teilzeit- oder dualen Zeitmodell (mit längerer Studiendauer) angeboten. Zudem beginnen viele Studierende ein medizinisches oder gesundheitswissenschaftliches Studium erst später, etwa weil sie
zunächst eine Ausbildung absolvieren.
Ein Masterabschluss ist mit fast 83 Prozent der häufigste weitere Abschluss
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, schlossen im Prüfungsjahr 2023 zusätzlich 43 767 Personen ein weiteres Studium ab, das nicht als Erststudium zählt. Davon absolvierten 36 125 ein Masterstudium (82,5 Prozent). Die Gesamtzahl der Absolventinnen und Absolventen lag bei 111 278 und war damit auf dem Niveau des Vorjahres (Prüfungsjahr 2022: 111 151).
Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass ein Prüfungsjahr aus dem Sommersemester und dem davorliegenden Wintersemester besteht. Für das Durchschnittsalter wurde der Median berechnet. Der Median ist der mittlere Wert einer aufsteigend geordneten Datenreihe. Ober- beziehungsweise unterhalb des Medians liegt jeweils die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen. Ab dem Prüfungsjahr 2007 wurde die Methode der Altersberechnung geändert. Eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahren ist dadurch gegebenenfalls eingeschränkt. (IT.NRW)