Auch im ersten Halbjahr 2024 setzt sich die wechselhafte wirtschaftliche Entwicklung des Vorjahres fort. In 9 849 Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen sind im ersten Halbjahr 2024 zum Absatz bestimmte Waren im Wert von 161,0 Milliarden Euro hergestellt worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, war die Produktion um nominal 11,6 Milliarden Euro bzw. 6,7 Prozent niedriger als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023. Das Jahr 2023 war geprägt von geopolitischen Spannungen, weshalb insbesondere bei der Betrachtung von Vorjahresvergleichen zu berücksichtigen ist, dass die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte und die Ausfuhrpreise von starken Schwankungen gekennzeichnet waren. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 stieg der Absatzwert um 8,2 Prozent (+12,1 Milliarden Euro).
Ausnahmslos Produktionsrückgänge in den größten Güterabteilungen
„Chemische Erzeugnisse” waren in NRW im ersten Halbjahr 2024 mit 21,6 Milliarden Euro (−1,5 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2023) die wertmäßig größte Güterabteilung, gefolgt von „Maschinen” mit 20,9 Milliarden Euro (−8,0 Prozent) und „Metallen” mit 20,0 Milliarden Euro (−11,4 Prozent). Dahinter reihen sich die Bereiche „Nahrungs- und Futtermittel” mit 19,1 Milliarden Euro (−4,8 Prozent) und „Metallerzeugnisse” mit 15,6 Milliarden Euro (−8,8 Prozent) ein. Somit konstatierten die gemessen am Produktionswert größten Güterabteilungen ausnahmslos Produktionsrückgänge. Den regional höchsten Zuwachs gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 ermittelte das Statistische Landesamt für die Industriebetriebe in der kreisfreien Stadt Bottrop (+9,0 Prozent). Den stärksten Rückgang gab es in der kreisfreien Stadt Mülheim an der Ruhr (−39,4 Prozent).
Die genannten Ergebnisse beziehen sich auf Industriebetriebe. Dies sind Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden mit im Allgemeinen 20 oder mehr Beschäftigten. Der Wert der zum Absatz bestimmten Produktion wird unter Zugrundelegung des im Berichtszeitraum erzielten oder zum Zeitpunkt des Absatzes erzielbaren Verkaufspreises (ohne Umsatz- u. Verbrauchsteuer) ab Werk berechnet. Die dargestellten Umsatzzahlen sind nominale Größen und somit nicht preisbereinigt. Veränderungsraten sind zum Vorjahreszeitraum berechnet. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.(IT.NRW)