Im Jahr 2022 wurden 238 785 nordrhein-westfälische Einwohnerinnen und Einwohner wegen psychischer und Verhaltensstörungen stationär im Krankenhaus behandelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag die Zahl der Behandlungsfälle damit nahezu auf Vorjahresniveau (−0,3 Prozent; 2021: 239 395 Fälle). Die Zahl der Behandlungen ist seit 2014, als sie mit 288 892 Fällen ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte, bis zum Jahr 2020 stetig zurückgegangen. Im Pandemiejahr 2020 fiel die Zahl der Behandlungen um 11,7 Prozent auf 237 452 Behandlungsfälle und lag seither auf einem ähnlichen Niveau.

 

Der Anteil der im Jahr 2022 in NRW-Krankenhäusern behandelten Frauen mit der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen” betrug rund 47 Prozent und ist damit in etwa auf Vorjahresniveau. Die höchsten Fallzahlen entfielen auf Menschen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Mehr als ein Drittel aller Patientinnen und Patienten gehörten dieser Altersgruppe an. In der Altersgruppe der unter 20-Jährigen fanden etwa zwölf Prozent der Behandlungen statt.

 

Die meisten Behandlungen entfielen auf Störungen durch psychotrope Substanzen, z. B. Alkohol.

Das Spektrum der Krankheitsbilder, die diesem Diagnosebereich zuzuordnen sind, ist vielfältig. Die meisten Behandlungen entfielen 2022 auf Störungen durch psychotrope Substanzen (78 049 Fälle; darunter 53 794 psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol) und auf sogenannte affektive Störungen (65 868 Fälle), zu denen überwiegend depressive Episoden und rezidivierende depressive Störungen (zusammen 61 200 Fälle) gehören. Von Störungen aufgrund psychotroper Substanzen waren zu knapp drei Viertel (73,6 Prozent) Männer betroffen, affektive Störungen wurden mehrheitlich (60,2 Prozent) bei Frauen behandelt.

 

Der Anteil der aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen stationär behandelten Patientinnen und Patienten an der Bevölkerung lag 2022 im Landesdurchschnitt mit 1,3 Prozent auf Vorjahresniveau. Von den kreisfreien Städten und Kreisen des Landes hatten der Kreis Soest und Remscheid mit 2,0 Prozent die höchsten Anteile an den Behandlungsfällen, gefolgt von Herne und Bielefeld mit 1,8 Prozent. Die niedrigsten Quoten gab es mit jeweils 1,0 Prozent in den Kreisen Rhein-Sieg, Herford, Olpe und Rhein-Erft. (IT.NRW)