Die lippische Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge ist fest überzeugt: „Ohne das Handwerk sind die wichtigen, mit den Klimaschutzzielen verbundenen Aufgaben unserer Zeit nicht lösbar.“ Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der vielen kleinen Betriebe vor Ort will die CDU-Politikerin deshalb auch vor diesem Hintergrund gewahrt und gestärkt wissen.
Notwendige Rahmenbedingungen und aktuelle Herausforderungen hat sie mit Michal Lutter, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, diskutiert. Er macht klar: „Das größte Thema ist die Gewinnung von Arbeitskräften und von Nachwuchs. Unseren Betrieben fehlen die Menschen.“ Potential an Fachkräften sieht Lutter im Ausland, zum Beispiel in den baltischen Ländern. Er plädiert für eine breit aufgestellte Akquisition ausländischer Arbeitskräfte, die „idealer Weise auf mehrere Institutionen mit Agenten direkt vor Ort verteilt ist.“ Auch Vieregge sieht dringenden Handlungsbedarf und betont die mit dem 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetz eröffneten Möglichkeiten.
„Mit Auslaufen der Corona-Beschränkungen ist die Ampel-Regierung nun am Zug, die Fachkräftegewinnung aus Drittländern zu intensivieren.“ Hilfe biete dabei auch das seit längerem eigens für Bewerber aus dem Ausland entwickelte Internetportal „Make it in Germany“. „Es widmet dem Handwerk mit seinen unterschiedlichen Bereichen, mit den Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten sowie mit seiner Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft einen eigenen Auftritt“, weiß die Bundestagsabgeordnete. Sie findet es höchste Zeit, dies nun konsequent und aktiv zu vermarkten, um die Betriebe wirksam zu unterstützen. „In der Politik können wir noch so viele energiesparende und CO2-reduzierende Maßnahmen beschließen, wir werden die Klimaziele nicht erreichen, wenn die Handwerker für die Umsetzung fehlen“, macht Vieregge die Dimension klar.
Anders als in anderen Bereichen könne der Fachkräftemangel im Handwerk nicht durch Automatisierung oder Digitalisierung gemildert werden, betont auch Lutter. Er mahnt einen größeren Fokus auf die Ausbildung junger Menschen an und will Angebote der beruflichen Bildung auf ganzer Breite gestärkt und die duale Ausbildung als gleichwertige Alternative zur akademischen Bildung wahrgenommen wissen. „Notwendige Bedingung dafür ist eine hochmoderne Ausstattung der Bildungsstätten des Handwerks“, ist er sich mit Vieregge einig. „In NRW haben wir gemeinsam mit der Politik Perspektiven für das Handwerk erarbeitet und auf dem Weg dahin mehr Wertschätzung erreicht. Dies gilt es fortzuschreiben, Modellprojekte anzuknüpfen und so Verbesserungen zu erreichen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkerschaft.
Pressemeldung: Kerstin Vieregge.