Ulrich Leidecker, Geschäftsleitung Industriemanagement und Automation. Foto: Phoenix Contact.

Anlässlich der Fachmesse SPS, die vom 26. bis 28. November 2019 in Nürnberg stattfand, sprach Ulrich Leidecker, Geschäftsleitung Industriemanagement und Automation, auf einer Pressekonferenz, über die Entwicklung der Geschäftslage von Phoenix Contact in einem Jahr, das von einer weltpolitisch unsicheren Lage geprägt war.

 

Die regionale Umsatzentwicklung in 2019 verlief relativ einheitlich. Allerdings fiel das Wachstum moderater aus. Während die Phoenix Contact-Gruppe 2018 noch um acht Prozent wuchs, werden 2019 voraussichtlich noch drei bis vier Prozent Wachstum zu verzeichnen sein. Bezogen auf die allgemeine konjunkturelle Entwicklung liegt dieses Ergebnis noch im Rahmen, jedoch unter den ursprünglichen Erwartungen des Unternehmens.

 

In allen drei Schlüsselmärkten Deutschland, USA und China liegt das Wachstum zwischen zwei und vier Prozent. Der Rest Europas liegt mit fünf Prozent Wachstum etwas darüber und trägt somit neben vielen kleineren Märkten – mit zum Teil deutlich zweistelligem Wachstum – zu einer insgesamt noch zufriedenstellenden Gruppenentwicklung bei. Der Umsatz wird Ende 2019 knapp unter 2,5 Milliarden Euro liegen.

 

Investiert wurde in das Logistikzentrums in den USA, am Standort von Phoenix Contact in Harrisburg, das jetzt seinen Betrieb aufgenommen hat. Zu den ursprünglich etwa 7.000 Quadratmetern Lagerfläche kommen jetzt 8.700 zusätzliche Quadratmeter hinzu. Damit erreicht das Logistikzentrum, welches sowohl Nord- als auch Südamerika beliefert, rund 40 Prozent mehr Lieferleistung.

 

Auch im weltweiten Vertriebsnetz kann Phoenix Contact Zuwachs vermelden. In Marokko hat Phoenix Contact eine Tochtergesellschaft gegründet, mit Sitz in Casablanca. Von diesem Vertriebspunkt aus werden auch Kunden in den Nachbarstaaten Tunesien und Algerien betreut. Damit verstärkt die Unternehmensgruppe ihr Vertriebsnetz um einen wichtigen Knotenpunkt in Nordafrika. Die Gesamtsumme der Investitionen wird damit in 2019 bei rund 200 Mio. € liegen.

 

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung liegen wie in den vergangenen Jahren bei rund sieben Prozent des weltweiten Umsatzes. Die Mitarbeiterzahl wird 2019 weltweit um rund 400 auf knapp 17.900 Beschäftigte steigen. In Deutschland gibt es einen Personalaufbau von rund 200 Mitarbeitenden.

 

Lösungen für die Digitalisierung:
Vor einem Jahr hatte Phoenix Contact auf der Messe den PLCnext Store, eine Plattform für industrielle Software-Lösungen vorgestellt. Auf diesem digitalen Marktplatz können Softwareanbieter ihre Software als App zur Verfügung stellen. So werden Lösungen für Automatisierungsaufgaben zugänglich, die von Anwendern mit ähnlichen Aufgabenstellungen genutzt werden können, ohne eigene und damit doppelte Entwicklungsarbeit leisten zu müssen.

 

Mit den Marktentwicklungen Schritt zu halten, ist für viele, vor allem mittlere und kleinere Unternehmen, oft enorm aufwändig. Beide Seiten profitieren daher von diesem Geschäftsmodell. Diese veränderte Zusammenarbeit zwischen Nutzern und Herstellern ist inzwischen Realität. Neben dem App-Store für den Software-Austausch bietet Phoenix Contact Tutorials auf YouTube an, um den Teilnehmern Zugang zu Diskussionsforen und Fragestellungen zu bieten. Die steigenden Nutzerzahlen sprechen für das Bedürfnis nach schneller und zeitlich flexibler Informationsbeschaffung.

 

Erstmalig gezeigt hat Phoenix Contact I/O-Module (für das Senden und Empfangen von Daten und Signalen) Axioline Smart Elements, die platzsparend sind und in allen gängigen Ethernet-Netzwerken, also systemunabhängig, eingesetzt werden können. Entscheidend ist, dass sie modular aufgebaut sind. Der Anwender kann zukünftig seine gewünschten Funktionen mittels Adapter auf ein Trägermodul stecken und das geeignete I/O-Modul für seine Anforderungen selbst zusammenstellen.