Vor einem guten halben Jahr war im Martiniturm die Plakatausstellung „Fukushima, Tschernobyl und wir“ zu sehen. Für diejenigen, die damals keine Gelegenheit hatten, die Ausstellung zu sehen (oder denen es im April im Martiniturm noch zu kalt war), bietet sich jetzt eine neue Chance.
Die Ausstellung wurde von der atomkritischen Organisation „.ausgestrahlt“ konzipiert und vom Blomberger „Arbeitskreis Atomausstieg“ eingerichtet und präsentiert. Auf 15 großformatigen Plakaten werden die Fakten und Folgen der Ereignisse von Tschernobyl und Fukushima in eindrücklichen Bildern, erklärenden Grafiken und mit knappen Texten dargestellt.
Die Ausstellung spannt den Bogen bis zu den Atomkraftwerken, die bei uns und in den benachbarten europäischen Ländern immer noch laufen. Auch in Europa ist eine Katastrophe jederzeit möglich, wie einige äußerst kritische Vorfälle der letzten Zeit eindrücklich gezeigt haben: Die AKWs von Fessenheim (Frankreich), Tihange und Doel (Belgien) sind immer wieder in den Schlagzeilen.
Auch im nur 25km entfernten AKW Grohnde hat es in diesem Jahr bereits mehrere meldepflichtige Ereignisse gegeben, die bis heute zu Ausfallzeiten von insgesamt 3 Monaten (!) geführt haben. Erst im August kam es im Maschinenhaus zu einem tödlichen Arbeitsunfall durch ein geplatztes Dampfrohr. Seit der Inbetriebnahme 1984 gab es dort insgesamt 250 meldepflichtige Ereignisse. Dem AKW Grohnde gebührt damit die zweifelhafte „Ehre“, bei den meldepflichtigen Ereignissen im bundesdeutschen AKW-Vergleich zusammen mit den AKWs Philippsburg (Baden-Württemberg) und Brokdorf (Schleswig-Holstein) in der Spitzengruppe zu liegen.
Der „Arbeitskreis Atomausstieg“ hat die Ausstellungsplakate im ersten Stock der Stadtbücherei aufgehängt. Während des gesamten Monats September besteht Gelegenheit, sich während der offiziellen Öffnungszeiten die Ausstellung anzuschauen. Die Stadtbücherei ist geöffnet:
- Montag und Mittwoch: 15.00 – 18.00 Uhr
- Donnerstag: 10.00 – 13.00 Uhr und 15.00 – 18.00 Uhr