Es hat keine Lieferzeit und ist unschlagbar günstig. „Leitungswasser ist im Preis nicht zu toppen – fünf Liter gibt es schon für einen einzelnen Cent“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle Detmold. Trotzdem schleppen viele Menschen in Deutschland Tag für Tag Wasser nach Hause, meistens in Einwegplastikflaschen. Günstiges Flaschenwasser kostet etwa 13 Cent pro Liter – und ist damit ein Vielfaches teurer als das Wasser aus der Leitung.
Manche Premium-Marken versprechen besondere Qualität, preisen ihr Wasser aus entlegenen Regionen der Welt an und verlangen schon mal 70 Cent und mehr pro Liter. Lohnt sich das? „Wir empfehlen Wasser aus der Leitung zu trinken“, sagt Beratungsstellenleiterin Brigitte Dörhöfer. Das spart Nerven, Zeit und Geld und ist auch besser für die Umwelt – denn Wasser aus der Leitung kommt unverpackt. Die Umweltberatung gibt folgende Tipps:
Mineralien gibt’s auch aus der Leitung: Anders als der Name erwarten lässt, muss Mineralwasser keinen Mindestgehalt an Mineralstoffen haben. Vergleiche zeigen, dass einige Mineralwässer sogar weniger Mineralstoffe liefern als das Leitungswasser an vielen Orten. Der Gehalt an Mineralien ist abhängig davon, wo das Wasser gewonnen wird. Für Mineralwasser gilt: es stammt aus unterirdischen Wasservorkommen, muss natürlichen Ursprungs sein und direkt an der Quelle abgefüllt werden. Die Brunnenbetriebe dürfen es praktisch nicht mehr aufbereiten.
Erlaubt ist nur, einige Stoffe wie Eisen zu entfernen oder Kohlensäure zusetzen. „Was Mineralwasser an Mineralien liefern kann, kann Leitungswasser in den meisten Regionen in Deutschland auch“, sagt die Beratungsstellenleiterin Dörhöfer. Wer sich ausgewogen ernährt, deckt seinen Mineralienbedarf ohnehin über das Essen ab. Auskunft über den Mineralgehalt des Leitungswassers geben die örtlichen Wasserversorger.
Leitungswasser wird gut geprüft: Für Wasser aus der Leitung gelten mehr Vorschriften als für Mineralwasser, etwa was Rückstände von Pestiziden oder Uran betrifft. Die Trinkwasserverordnung legt strenge Kriterien an und die Qualität des Leitungswassers wird in Deutschland gut überwacht. Für Mineral- und Leitungswasser gilt gleichermaßen: sie dürfen keine Krankheitserreger, Spuren von Schwermetallen oder andere gesundheitsschädigende Stoffe enthalten.
Leicht sparen statt schwer schleppen: Jeder Mensch in Deutschland kauft laut Statistik rund 150 Liter Mineral- oder Heilwasser. Das macht bei 13 Cent pro Liter im Jahr rund 20 Euro, für ein teureres Wasser sind es rund 105 Euro. Der Aufwand für die Zeit zum Einkaufen, die Transportkosten für den Weg nach Hause und die Abgabe des Leergutes sind hier nicht mitgerechnet. 150 Liter Leitungswasser dagegen kosten durchschnittlich 30 Cent im Jahr! Für eine Familie kommt da schon einiges an Ersparnissen zusammen.
Und unterwegs? Wasser to go muss nicht aus der Einwegflasche kommen. Eine eigene Flasche lässt sich an Trinkbrunnen oder auch an sogenannten Refillstationen auffüllen. Restaurants, Läden oder Einrichtungen, die kostenlos Wasser abfüllen, sind an Aufkleber mit einem blauen Tropfen-Symbol zu erkennen. Auch die Beratungsstelle in Detmold, Lemgoer Str.5, 32756 Detmold lädt zum kostenlosen Nachfüllen ein. Unter www.refill-deutschland.de gibt es eine Übersicht für ganz Deutschland.
Mehr zum Thema TrinkWasser finden Sie unter www.verbraucherzentrale.nrw/leitungswasser. Hier gibt es Tipps zur Gesundheit und Rezepte, um Leitungswasser geschmacklich aufzupeppen.
Pressemeldung: Verbraucherzentrale NRW.