Die Rosskastanie am Mausoleum am Büchenberg (Paderborner Straße, Detmold) ist stark geschädigt und muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Symptome wie Flecken durch Schleimfluss, eine geschädigte Oberkrone und stressbedingte Samenbildung zeigen, dass der Baum absterben wird. Durch die akute Bruchgefahr stellt der Baum ein hohes Risiko für das historische Bauwerk und vor allem für Passantinnen und Passanten dar. „Die Fällung ist notwendig, da die Standfestigkeit des Baumes zukünftig nicht mehr gewährleistet ist. Ein Umstürzen könnte erhebliche Schäden am Mausoleum verursachen und gefährdet die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Volker Reihl, Leiter des Forstreviers Hiddessen.
Das Mausoleum, ein bedeutendes Denkmal der lippischen Adelsgeschichte, wurde 1712 unter Graf Friedrich Adolf als Muschelgrotte erbaut. Es liegt am Ende des Friedrichstaler Kanals und war Teil eines Großbauprojekts des 18. Jahrhunderts. Das Projekt stürzte die Grafschaft in so große Schulden, dass der Kanal und damit auch die Grotte wenig später stillgelegt wurden. Da in der vollen Erlöserkirche zu der Zeit keine weiteren Beisetzungen möglich waren, wurde die Grotte in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Mausoleum umgebaut. Sie dient bis heute als letzte Ruhestätte für Mitglieder der Familie zur Lippe. Der Charakter des Ortes soll mit der Pflanzung eines neuen Baumes im Frühjahr 2025 erhalten bleiben.
Der Landesverband hat die Familie zur Lippe über die Maßnahme informiert. „Wir bitten um Verständnis für diese notwendige Fällung. Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher sowie der Schutz der Ruhestätte stehen an erster Stelle“, betont Jörg Düning-Gast Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe. Die Fällarbeiten werden in den kommenden Tagen durchgeführt, um die Sicherheit rund um das Baudenkmal schnellstmöglich zu gewährleisten.
Pressemitteilung und Foto des Landesverband Lippe