Master-Studentinnen gewinnen mit LupiDream Innovations-Sonderpreis des Trophelia-Wettbewerbs des Forschungskreises der Ernährungsindustrie.
Mit einem Kakaotrunk, der beim Einschlafen hilft, haben Masterstudierende des Fachbereichs Life Science Technologies der TH OWL, vertreten durch Ines Kalberg und Birte Mackenbrock, den diesjährigen Innovations-Sonderpreis des Trophelia-Wettbewerbes des Forschungskreises der Ernährungsindustrie gewonnen. „LupiDream“ ist ein veganes Getränk, das auf einem besonderen Protein der heimischen Süßlupine basiert. Die schlaffördernde Wirkung wird durch die Zugabe der essenziellen Aminosäure Tryptophan erreicht, die über den Zwischenschritt Serotonin die körpereigene Melatonin-Produktion anregt.
Für die Jury ist diese Produktidee besonders innovativ, weil hier ein regionales, nachhaltiges und gesundes Lebensmittel entwickelt wurde, das die Menschen bei einem bewussten Lebensstil unterstützt. „LupiDream ist vegan, glutenfrei, frei von künstlichen Zusätzen und vor allem nachhaltig“, heißt es in der Begründung der Jury weiter.
Das Produkt haben die Studentinnen im Rahmen ihres Master-Ausbildungsmoduls entwickelt. „Wir wollten in die pflanzliche Ernährungsschiene und gleichzeitig etwas Besonderes, was es auf dem Markt noch nicht gibt“, sagt Ines Kalberg. Die stressige Klausurenphase, unter der auch der Schlaf leiden kann, habe sie dann auf die Idee gebracht. „Energiedrinks zum Aufputschen gibt es schon lange. Aber Getränke auf pflanzlicher Basis, die beim Einschlafen helfen nicht“, so Kalberg.
Obwohl ihnen klar war, dass sie etwas Besonderes kreiert hatten, waren sie doch über den Erfolg überrascht. „Uns war gar nicht bewusst, dass das schlechte Einschlafen durch Stress so ein gesellschaftliches Problem ist“, sagt Birte Mackenbrock. Während der Produktentwicklung wurden sie von den Professoren Dr. Ulrich Müller und Dr. Rainer Barnekow unterstützt. Während Professor Müller vor allem bei der Prozessplanung und den betriebswirtschaftlichen Berechnungen mit Rat zur Seite stand, konnte Professor Barnekow die beiden bei der Produktentwicklung unterstützen.
„Durch unsere Unterstützung kam am Ende nicht nur ein tolles modernes Produkt heraus, sondern es lässt sich auch wirtschaftlich herstellen“, so Müller, der sich gemeinsam mit seinem Kollegen Barnekow über den Erfolg der beiden Masterstudentinnen und des Projektes freut. „Sollten die beiden das Getränk tatsächlich auf den Markt bringen wollen, kann ich mir gut vorstellen, dass ich sie weiter auf ihrem langen Weg unterstütze“, sagte Professor Dr. Ulrich Müller. Allerdings stehe bei einem solchen Preis die Markteinführung des Produktes nicht unbedingt im Vordergrund. „So eine Auszeichnung hilft natürlich, wenn man nach dem Studium ins Berufsleben einsteigt“, so der Professor.
Ob tatsächlich aus LupiDream irgendwann ein Geschäftstraum wird, lassen die beiden Studentinnen offen. Zunächst steht die Masterarbeit an, die in vier Monaten abgegeben werden muss. Danach müsse man sehen. „Wir hatten einen tollen Erfolg beim Wettbewerb, mit dem wir nie gerechnet haben. Aber die Verarbeitung der Lupinen-Fasern erfordert schon komplexe Maschinen“, so Mackenbrock. Aber wer weiß: von den Kompetenzen her würde es schon passen: in ihren Masterarbeiten beschäftigt sich die eine mit der Produktentwicklung und die andere mit dem Anlagenbau. „Das passt schon gut zusammen“, sagen beide.
Der Studierendenwettbewerb Trophelia ist seit Jahren ein wichtiger und viel beachteter Innovationswettbewerb der Branche. Regelmäßig nehmen Studierendengruppen der Fachbereichs Life Science Technologies daran teil und erringen vordere Plätze. Der Preis ist ursprünglich in Frankreich entwickelt worden. Dort findet im Oktober 2022 auch das Finale, die Ecotrophelia, statt. An ihm nimmt aus Deutschland in diesem Jahr ein Team der Technischen Universität Berlin teilnimmt. Die Berliner Studierenden haben auf der Basis von „Biertreber“, einem beim Brauvorgang anfallender Reststoff, eine Gestenmilch entwickelt und damit den Wettbewerb gewonnen.
Pressemeldung: TH OWL.