Für knapp 275.000 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen in Ostwestfalen-Lippe beginnt am Montag, 7. August, das Schuljahr. Rund 21.000 von ihnen drücken zum ersten Mal die Schulbank: 20.830 i-Dötze sind an den öffentlichen Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe angemeldet. Das sind 398 Kinder mehr als im Vorjahr (20.432). Den deutlichsten Anmeldezuwachs an den Grundschulen gibt es im Kreis Gütersloh (+328) und in der Stadt Bielefeld (+321). Wie viele Kinder tatsächlich die ersten Klassen besuchen, wird jedoch erst die amtliche Schulstatistik im November zeigen.

 

Den Schritt in die fünften Klassen der weiterführenden Schulen der Region über alle Schulformen und Kreise sowie die Stadt Bielefeld vollziehen etwas mehr Kinder als im Jahr zuvor: Die heimischen Schulen rechnen mit 16.756 Kindern für die neue Jahrgangsstufe 5 (+355 / Vorjahr: 16.401). Der Trend zum Gymnasialbesuch ist dabei weiterhin ungebrochen, aber leicht abgeschwächt: Die Schulprognose umfasst 5.924 Schülerinnen und Schüler für die Gymnasien in OWL. Das sind 110 mehr als im Vorjahr (5.814).

 

Auch die zweitplatzierte Schulform ist unverändert: Die Gesamtschulen der Region rechnen mit 5.024 neuen Fünftklässlern (+16 / Vorjahr: 5.008). An dritter Stelle stehen die Realschulen. 3.867 Kinder werden für die neuen fünften Klassen dieser Schulform prognostiziert (+120 zum Vorjahr). In den Kreisen Herford (-54) und Minden-Lübbecke (-37) ist die Nachfrage an Realschulen im Gegensatz zu den anderen Regionen etwas zurückgegangen.

 

Die regionale Verteilung zeigt, dass die meisten Kinder an weiterführenden öffentlichen Schulen im Kreis Gütersloh erwartet werden (3.025 / Vorjahr: 3.011), gefolgt von den Kreisen Lippe (2.897 / Vorjahr: 2.770) und Minden-Lübbecke (2.575 / Vorjahr: 2.532). Rund 23.000 Lehrkräften haben im vergangenen Jahr an öffentlichen Schulen unterrichtet. Zahlen zum aktuellen Schuljahr liegen mit den Amtlichen Schuldaten in der zweiten Jahreshälfte vor. Weitere Informationen zur Lehrerversorgung finden sich unter https://www.schulministerium.nrw/daten-zur-unterrichtsversorgung.

 

Auch der Blick auf die Leitungsebene der heimischen Schulen offenbart eine gute Versorgungssituation: Zwar sind zum aktuellen Zeitpunkt 46 der 561 Leitungspositionen im Bezirk vakant, jedoch laufen bereits Nachbesetzungsverfahren. Die aktuelle Besetzungsquote von 92 Prozent der Leitungsstellen wird sich in den kommenden Wochen erhöhen.

 

Wandel der Schullandschaft

Die Schullandschaft in Ostwestfalen-Lippe verändert sich nur geringfügig. Es gibt keine Neugründungen von Schulen. Änderungen der Schulstruktur betreffen eine Grund- und eine Förderschule. Zwei Schulen in OWL haben zum 1. August endgültig ihre Türen geschlossen: Die Kuhloschule in Bielefeld sowie die Freiherr-vom-Stein-Schule in Gütersloh (beides Realschulen).

 

Inklusion: mehr Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf an allgemeinbildenden Schulen

7.652 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf sind zum neuen Schuljahr an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen angemeldet worden (Vorjahresanmeldungen: 7.045). Auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf an den Förderschulen im Bezirk steigt leicht an. Im vergangenen Schuljahr waren es 10.792, im Jahr zuvor 10.503 Kinder.

 

OGS wird stärker nachgefragt

Die öffentlichen Schulträger bauen den Offenen Ganztag aus. Die Folge: Deutlich mehr Schülerinnen und Schüler sind für die außerunterrichtliche Betreuung angemeldet. Mehr als 43.400 Plätze bei öffentlichen Trägern sind nachgefragt, das sind 3.281 mehr als im Vorjahr (40.128). Den stärksten Zuwachs gibt es im Kreis Minden-Lübbecke (+661), gefolgt vom Kreis Gütersloh (+513). Bei privaten Trägern sind 1.018 Plätze belegt (Vorjahr: 904).

 

Digitalisierung an Schulen: Förderung kommt an

Die Bund-Länder-Förderung der Digitalisierung an Schulen ist in der Region gut angenommen worden. Rund 165 Millionen Euro an Fördermitteln sind seit Mitte 2019 zur Unterstützung der öffentlichen und privaten Schulträger in OWL genehmigt worden (Stand: 30. Juni). Die Träger hatten in den sechs Programmen knapp 1.150 Anträge gestellt, von denen die Bezirksregierung bisher 1.140 bearbeitet und bewilligt hat.

 

Das volumenstärkste Programm ist der DigitalPakt Schule: Knapp 115,5 Millionen Euro stehen für die Schulträger zur Verfügung. Die Budgets sind mittlerweile fast vollständig ausgeschöpft. Über 99 Prozent der Mittel sind beantragt und bewilligt. Das gilt auch für die öffentlichen Schulträger der Region. Sie liegen bei der Inanspruchnahme dieser Fördermittel in etwa gleichauf.