Saisonales Gemüse vom Hof nebenan – die Solidarische Landwirtschaft macht’s möglich: Der Verein Solidarische Landwirtschaft Dalborn ist 2013 zur Selbstversorgung mit regionalem und saisonalem Bio-Gemüse gegründet worden. Zum zehnjährigen Jubiläum schaut Blombergs Bürgermeister Christoph Dolle vorbei und erhält einen detaillierten Einblick in den Anbau der rund 50 Gemüse- und Kräuterkulturen.
Vorsitzender Norbert Petau und Mitglieder des Gartenteams führen das Stadtoberhaupt über den Gemüse-Acker und erläutert die verschiedenen Anbauweisen und gibt Einblicke in den Anbauplan. „Wir passen unseren Anbauplan an die Wünsche und Erfahrungswerte unserer Mitglieder an“, erklärt der Vorsitzende.
Im Supermarkt stehen die Endprodukte der Landwirtschaft perfekt präsentiert zum Kauf bereit – und aufgrund des internationalen Handels kriegt man zu jeder Jahreszeit jedes Obst und Gemüse. Die SoLaWi vermittelt hingegen zu welchen Jahreszeiten Obst und Gemüse in der eigenen Region wächst. Fair-Trade geht also auch regional: Wenn auf regional angebaute Lebensmittel zurückgegriffen wird, müssen diese nicht aus anderen Ländern importiert werden.
„Die SoLaWi ist für Blomberg und auch darüber hinaus ein echtes Vorzeigeprojekt bürgerlichen Engagements, denn der Verein bringt Menschen an einem ganz neuen Erfahrungs- und Lernort zusammen, fördert zugleich die biologische Landwirtschaft und stellt klimaschonende Lebensmittel zur Verfügung. Wir können alle im Alltag kleine Dinge bewegen, beispielsweise im Winter auf Himbeeren verzichten, wenn diese erst aus Mexiko eingeflogen werden müssen. Lebensmittel, die hierzulande nicht wachsen, wie etwa Kakao oder Kaffee, stehen im Fairem Handel zur Verfügung. So können sich „regional“ und „fair“ super ergänzen,“ so Bürgermeister Christoph Dolle.
Bei der SoLaWi steht nicht nur das Gemüse im Vordergrund, auch für die Gemeinschaft wird einiges getan. Die regelmäßigen Aktions-Cafés und Mitmach-Veranstaltungen wie beispielsweise ‚Gemüsebrühe herstellen‘ oder ‚Sauerkraut selber machen‘ sind verbindende Aktionen. Mitwirkende auf dem Acker sind immer gern gesehen. „Um die Arbeit zu schaffen sollten die Mitglieder rund 24 Stunden im Jahr mitwirken. Natürlich ist im Sommer mehr zu tun als in den Wintermonaten und nicht jedes Mitglied kann auch aktiv mithelfen“, erklärt Vorsitzender Nobert Petau. Drei professionelle Gärtner*innen sind fest angestellt. Zum Mitmachen ist ein „grüner Daumen“ also keine Notwendigkeit.
„Wir sind alle im Alltag mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Höher, schneller, weiter – Druck und Stress steigen in allen Lebensbereichen. Hier mitzuwirken ist der perfekte Ausgleich und bringt uns der Natur ein Stück näher“, so Carsten Sperling. Aktuell versorgt die SoLaWi rund 90 Haushalte – Interessierte können noch einsteigen. Das Gemüse kann in Dalborn abgeholt werden. Daneben gibt es Verteilpunkte in Detmold, Lemgo und Steinheim.
Aus der SoLaWi heraus wurde 2019 das Konzept der AckerBildung entwickelt. Bei der AckerBildung können große und kleine Menschen Erfahrungen im Gartenbau sammeln. Bei Workshops, Projekttagen oder Jahresgruppen geht es um nachhaltigen Gemüseanbau, Gemüse kochen, haltbar machen, Klimaschutz und weitere gesellschaftliche Aspekte von Solidarischer Landwirtschaft. Weitere Informationen zur Solidarischen Landwirtschaft in Dalborn gibt es unter https://www.solawi-dalborn.org.
Pressemeldung und Foto: Stadt Blomberg