Der SoLaWi Vorstand stößt auf die erfolgreiche Biete-Versammlung an: (v.l.n.r.) Dagmar Husemann, Rita Siemer, Maren Weber, Carsten Sperling (stellv. Vorsitzender), Norbert Petau (Vorsitzender) und Sybille Schütte (Kassenwartin). Quelle: SoLaWi Dalborn e.V.

Vergangenen Samstag, den 03. Februar, einigten sich 80 SoLaWi-Mitglieder in Blomberg über die Art und Weise, wie der Gemüseanbau in der kommenden Gartensaison vonstattengehen gehen soll. Auch die Finanzierung steht. Damit kann der Verein ab März ins zwölfte Gartenjahr starten. Sechs Gemüse-Anteile sind noch frei und Neu-Einsteiger*innen willkommen.

 

Die Freude war groß als am Samstag das Jahresbudget beschlossen werden konnte. Immerhin wurden Kürzungen in der SoLaWi eingeplant, z.B. werden nunmehr 45 Gemüsekulturen angebaut und die Anbaufläche wird reduziert. Einher gehen weniger Stunden bei den drei angestellten Gärtnerinnen bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung im Sinne eines „Lean Farming“. Dass weiterhin in Bio-Qualität und mit samenfesten Sorten angebaut wird, ist für die SoLaWi-Mitglieder selbstverständlich.

 

„Es ist immer eine spannende Angelegenheit, wie wir in der Biete-Versammlung zusammenkommen.“ findet Kassenwartin Sybille Schütte. Bei dieser Versammlung bieten die SoLaWi-Mitglieder Geldbeträge rund um einen Richtwert: So kann eine Person mit kleinem Budget weniger bieten, während eine Person mit höherem Einkommen mehr bietet. Auf diese Weise müssen die Kosten gedeckt werden. Dies ist für das Gartenjahr vom 1. März 2024 bis zum 28. Februar 2025 in der zweiten Biete-Runde gelungen.

 

Wer nach der Versammlung neu einsteigt, kann seinen Mitglieds-Beitrag wählen: entweder den monatlichen Richtwert von 72 Euro oder einen höheren Solidar-Beitrag. Dafür erhält man einen Gemüse-Anteil, mit dem man ca. vier Mahlzeiten pro Woche zubereiten kann. Im Sommer kann der Anteil wöchentlich in Dalborn abgeholt werden, im Winter aufgrund des vielen Lagergemüses alle zwei Wochen. Weitere von Mitgliedern selbst organisierte Abholstationen gibt es in Detmold, Lemgo und Steinheim.

 

Ehrenamtliche Mithilfe ist gern gesehen und auch gebraucht, jedoch keine Pflicht. „Wer nicht auf dem Acker mithelfen kann oder möchte, kann einen extra Betrag beisteuern, der für Hilfskräfte in den arbeitsintensiven Monaten eingesetzt wird. Ehrenamt ist bei der Vereinsarbeit natürlich unerlässlich. Unterm Strich soll Engagement einfach Freude machen und das funktioniert nur, wenn es freiwillig passiert.“ meint Carsten Sperling, der sich im ehrenamtlichen Vorstand engagiert und Mitbegründer der SoLaWi ist.

 

Die Mitglieder freuen sich auf die Vielfalt des stets frischen Gemüses. Viele nehmen an gemeinschaftlichen Acker-Aktionen teil und stellen Sauerkraut oder Gemüsebrühe her. Für die Öffentlichkeit gibt es ein umfangreiches Bildungsprogramm über den angegliederten, gemeinnützigen AckerBildung e.V.. Hier können Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Herz, Kopf und Hand die Nachhaltigkeitsaspekte von Solidarischer Landwirtschaft kennenlernen. Die Angebote sind breit gefächert über Workshops für Klein und Groß, SoLaWi Projekttage und „SoLaWi 4 future?!“ für Schulklassen, Teamausflüge für Betriebe und Vereine und Yoga auf dem Gemüse-Acker für jedermann und -frau.

 

Der Solidarische Landwirtschaft Dalborn e. V. wurde 2013 zur Selbstversorgung mit regionalem und saisonalem Bio-Gemüse gegründet. Auf einem Hektar werden rund 45 Gemüsekulturen angebaut. 90 Gemüse-Anteile versorgen ebenso viele Lipper Haushalte, die sich die Verantwortung, Betriebskosten und –risiko sowie die Ernte und Wissen teilen. Das Motto lautet „Gemüse genießen, Gemeinschaft erleben, Gutes lernen“. Bei dieser Form des Wirtschaftens steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht das Geld. Nach dem SoLaWi-Konzept wirtschaften in Deutschland über 550 landwirtschaftliche Betriebe, Tendenz steigend.

 

Der gemeinnützige AckerBildung e.V. wurde 2020 bei der SoLaWi Dalborn gegründet. Er ermöglicht Menschen aus verschiedenen sozialen Kontexten ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Die Teilnehmenden entwickeln Wissen, Bewusstsein und damit verbundene souveräne Handlungsentscheidungen im Bereich nachhaltige Lebensmittelproduktion. Themen sind nachhaltiger Gemüseanbau, gesunde Ernährung, Biodiversität, Saatgut, Kochen, Haltbar machen, nachhaltiger Konsum, Klimaschutz, ökonomische und politische Aspekte von Solidarischer Landwirtschaft. So will die AckerBildung zu einem gesellschaftlichen Wandel in Richtung lebenswerte Zukunft beitragen.

 

Pressemeldung: Solidarische Landwirtschaft Dalborn