Haben für die Sozialraumanalyse in Lügde eng zusammengearbeitet (von links): Janine Tölle (Gesundheitsamt Kreis Lippe, Leitung Fachgebiet Kinder- und Jugendärztlicher Dienst), Lydia Beier (Kreis Lippe, Planung Tagesbetreuung für Kinder), Ute Küstermann (Kreis Lippe, Leitung Fachgebiet Kinderschutz, Beratung und Prävention), Janine Matthes (Kreis Lippe, Jugendhilfeplanung), Ulrike Glathe (Kreis Lippe, Leitung Fachbereich Jugend und Familie), Torben Blome (Bürgermeister Stadt Lügde), Margit Monika Hahn (Kreis Lippe, Koordinierungsstelle Kommunale Präventionsketten), Dr. Jan Henrik Schröder (Kreis Lippe, Statistikstelle), Manfred Neumann (Jobcenter Lippe, Projekt- und Strategieentwicklung) und Dr. Claudia Böhm-Kasper (Kreis Lippe, Bildungsmonitoring). Foto: Kreis Lippe

Wie sehen die sozialen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen in Lügde aus? Diese Fragestellung kann mithilfe des sogenannten „Sozialräumlichen Präventionsmonitorings“ (SPM), ein Projekt von Stadt und Kreis, geklärt werden. Die Osterräderstadt ist nach Horn-Bad Meinberg und Blomberg die dritte Kommune in Lippe, die sich der dazugehörigen Sozialraumanalyse gestellt hat. Die Ergebnisse liegen im nun fertiggestellten Bericht „Soziale Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien in Lügde“ vor.

 

In enger Zusammenarbeit von Stadt und einem Planungsteam aus Vertreterinnen und Vertretern des Jugendamtes, des Gesundheitsamtes, der Statistikstelle, des Bildungsbereichs und des Jobcenters des Kreises Lippe wurden verschiedene Daten etwa zur Bevölkerungsstruktur, der wirtschaftlichen Lage der Familien und zum Gesundheits- und Entwicklungsstand der Kinder vor Schuleintritt zusammengetragen und ausgewertet. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen, wo in der Stadt Handlungsbedarf besteht, aber auch wo Potentiale liegen.

 

Für die datenbasierte Analyse wurde Lügde in mehrere Sozialräume aufgeteilt. Die Ergebnisse der Untersuchung liefern eine Reihe von Hinweisen zu den Förder- und Unterstützungsbedarfen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. „Insbesondere im Sozialraum Kernstadt-Innen konzentrieren sich soziale Belastungslagen“, betont Dr. Claudia Böhm-Kasper vom Bildungsmonitoring des Kreises: „Es braucht daher gezielte frühkindliche und unterstützende schulische Angebote, gerade für Kinder aus bildungsfernen und sozialökonomisch benachteiligten Elternhäusern sowie intensive Sprachförderung für zugewanderte Familien.“

 

Janine Tölle, Fachgebietsleiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes im Gesundheitsamt, stellt heraus: „In Bezug auf den Gesundheits- und Entwicklungsstand der Kinder zum Schuleintritt zeigen die Ergebnisse insbesondere für den Sozialraum Kernstadt-Innen Förderbedarfe in den Bereichen der Vorläuferfähigkeiten und der Koordination.“ Lügdes Bürgermeister Torben Blome und Ulrike Glathe, Fachbereichsleiterin „Jugend und Familie“ und Jugendamtsleiterin des Kreises, begrüßten das Vorliegen des Berichts. „Es muss nun geprüft werden, wie und wo die Präventions-, Bildungs- und Beratungsangebote von Stadt und Kreis gezielt eingesetzt werden können, um die Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen zu verbessern“, sagt Glathe.

 

Laut Bürgermeister Blome sind sich der Kreis und die Stadt Lügde ihrer besonderen Verantwortung im Zusammenhang mit funktionierenden und wirkungsorientierten Präventionsangeboten und eines entsprechenden Netzes bewusst. „Wir haben die gemeinsame Aufgabe, dass wir gerade hier in Lügde optimale Bedingungen für einen hochwertigen Kinderschutz, gezielte Förderungen und bestmögliche Bildungsbedingungen vorhalten und stetig an Prozessverbesserungen arbeiten“, unterstrich er. Der Bericht zeige erfreulicherweise, dass dies in Lügde vielfach sehr gut gelinge.

 

„Gleichzeitig können wir durch die Daten auch sehr gezielt auf die Bedarfserfordernisse reagieren und unsere Angebote und Schwerpunkte anpassen. Das ist eine wirkungsorientierte Steuerung von öffentlichen Mitteln und genau der richtige Weg“, führt Blome weiter aus. Anknüpfend an die vorgelegte Analyse sollen in einem weiteren Schritt im Juni die genauen Bedarfslagen und Handlungsnotwendigkeiten unter Beteiligung aller relevanten Akteure diskutiert werden. Informationen zum Bericht können bei der Koordinatorin der Kommunalen Präventionsketten des Kreises, Margit Monika Hahn, telefonisch unter (05231) 62 4280 oder per E-Mail an m.hahn@kreis-lippe.de angefordert werden.