V.l.: Prof. Dr. Ing. Michael Turk, Fachbereichsleitung Detlef Wehrmann und Bürgermeister Christoph Dolle. Foto: Stadt Blomberg

Nach dem Starkregenereignis in Altendonop im Jahr 2019 wurde im vergangenen Jahr gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Entwässerungssystems durchgeführt. Dazu zählten die Ergänzung von Schlammfangbauwerken, die Neuherstellung von Anschlussleitungen und die Installation von Gabionenriegeln zur Schaffung von Retentionsraum. Weiterhin wurden Maßnahmen zum Überflutungsschutz am Dorfplatz umgesetzt, darunter die Änderung der Anschlussrichtung eines Entwässerungsgrabens und die Erneuerung von Durchlässen und Grabenverrohrungen.

 

Die bisherigen Schritte verdeutlichen die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung des Entwässerungssystems. Daher hat die Stadt Blomberg nun Ingenieurleistungen zur Analyse der Niederschlagsmengen und Leistungsfähigkeit des Systems beauftragt. Nach einem Ausschreibungsverfahren wurde der Auftrag an das Ingenieurbüro Turk aus Brakel vergeben. „Wir werden den Fokus auf eine Bestands- und Risikoanalyse unter Betrachtung der Topografie richten“, erklärt Prof. Dr. Ing. Michael Turk. Mit Hilfe eines Starkregen- und Hochwassermodells soll das ‚Was passiert wenn‘ sichtbar gemacht werden. „Der digitale Zwilling dient als Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung gezielter Maßnahmen“, so Michael Turk weiter.

 

Ziel ist es, bis zum Sommer die Planungen abzuschließen und in der zweiten Jahreshälfte mit ersten Maßnahmen zu beginnen. „Prioritär wird in Altendonop die Schaffung von weiterem Retentionsraum behandelt. Im Gesamtkonzept geht es nicht nur um mögliche Folgen, sondern um die Ursachenforschung“, erklärt Detlef Wehrmann, Fachbereichsleitung Bauen und Stadtentwicklung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, nach erfolgreicher Umsetzung in Altendonop, ähnliche Maßnahmen auch in anderen Ortsteilen der Stadt Blomberg zu planen und umzusetzen, um den Hochwasserschutz an den Risikostellen zu verbessern.

 

„Die subjektiven Ängste der Bürgerinnen und Bürger nehmen wir durchaus ernst – die Ahrtal-Katastrophe hat uns alle sensibilisiert. Hier in der Stadt Blomberg sind wir einem weitaus geringerem Risiko ausgesetzt, dürfen aber auch die Augen nicht einfach verschließen. Mit der Modellentwicklung und Umsetzung kurzfristiger Maßnahmen, möchten wir gleichzeitig auch mehr Sicherheit geben. Eine Einordnung – wie groß ist das Risiko überhaupt, lässt sich damit deutlich einfacher transportieren“, ist sich Bürgermeister Christoph Dolle sicher.

 

Pressemeldung: Stadt Blomberg