Am Sonntag werden die Uhren umgestellt: Laut einer repräsentativen Studie will die Mehrheit der Deutschen die Zeitumstellung abschaffen. Foto: TH OWL.

Millionen von Armband-, Bahnhofs- und Kirchturmuhren werden jedes Jahr in Deutschland auf Sommer- und Winterzeit umgestellt. Am morgigen Sonntag (28. März) von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr, sollte das in Europa eigentlich zum letzten Mal passieren, so hat es das EU-Parlament vor zwei Jahren beschlossen. Doch ein Ende ist nicht in Sicht. Dabei zeigt eine repräsentative Studie der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und des Marktforschungsinstituts mo’web research GmbH, dass rund drei Viertel der Deutschen die Zeitumstellung abschaffen möchten.

 

Laut einer repräsentativen Studie der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) und des Markforschungsinstituts mo’web research GmbH fordern rund drei Viertel der Deutschen die Abschaffung der Zeitumstellung. Die Mehrheit wünscht sich eine ganzjährige Sommerzeit. Besonders deutlich ist die Ablehnung der Zeitumstellung bei älteren Menschen. Berufstätige und Menschen, die keine im Haushalt lebenden Kinder haben, tendieren dagegen eher dazu, die Zeitumstellung beizubehalten.

 

Jeder zweite Deutsche gibt an, durch die anstehende Zeitumstellung auf Schlaf zu verzichten. Zudem braucht fast die Hälfte der Deutschen bis zu drei Tage, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen. Fast jeder Dritte spürt hingegen keinen Unterschied durch die Zeitumstellung, wobei Frauen länger benötigen, um sich an die Umstellung der Uhren zu gewöhnen.

 

Im Rahmen der Studie wurde auch untersucht, wie sich die Einstellung zu dem präferierten Zeitsystem verändert, wenn über dessen Konsequenzen aufgeklärt wird. So wurde einem Teil der Verbraucher verdeutlicht, dass es bei einer dauerhaften Sommerzeit im Winter länger hell bliebe, dafür aber auch morgens länger dunkel. Bei der ganzjährigen Winterzeit würde es im Sommer morgens sehr früh hell werden und abends früher dunkel.

 

Teilnehmerinnen und Teilnehmern, denen diese Konsequenz vor Augen geführt wurde, hatten eine noch stärkere Präferenz für die ganzjährige Sommerzeit. So waren mit Veranschaulichung 59 Prozent der Befragten für die Sommerzeit und rund 19 Prozent für die Winterzeit. Ohne Veranschaulichung wollen 46 Prozent die Sommerzeit und 27 Prozent eine ganzjährige Winterzeit.

 

In der Studie wurden zudem Unterschiede zwischen Morgen- und Abendtypen untersucht. Morgentypen gehen eher früh ins Bett, Abendtypen in der Regel nach 22 Uhr. Beide Gruppen wollen die Abschaffung der Zeitumstellung, eine ganzjährige Sommerzeit wird allerdings stärker von Abendtypen begrüßt (62 Prozent zu 55 Prozent). Die Winterzeit das ganze Jahr hindurch wird hingegen von den Morgentypen bevorzugt (23 Prozent zu 15 Prozent).

 

Im Vergleich zu einer Studie der TH OWL mit der TU Braunschweig aus dem Jahr 2018 hat sich die Einstellung der Verbraucher – auch vor dem Hintergrund einer durch die Corona-Pandemie bedingten möglichen höheren Arbeitszeitflexibilität – kaum verändert. Auch 2018 lehnten rund 75 Prozent der Deutschen die Zeitumstellung ab. Zudem befürwortete auch 2018 ein Großteil die ganzjährige Sommerzeit gegenüber der Winterzeit. Im Vergleich ist lediglich der Anteil ohne klare Meinung gesunken (von 19,5 Prozent auf 12,5 Prozent).