Am ersten Adventssonntag, dem 15. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga, zündete der TBV Lemgo Lippe in heimischer Halle ein Tempogegenstoß-Feuerwerk und besiegte Aufsteiger SG BBM Bietigheim auch dank einer wieder sehr guten Abwehrleistung deutlich mit 40:27. Bester Werfer war Rechtsaußen Tim Hornke mit 16/8 Treffern.

 

Nicht schlecht staunten die Zuschauer, dass auch Tim Suton wieder im TBV-Aufgebot stand. Nach seiner gut verlaufenen Fuß-OP konnten er selbst und die medizinische Abteilung in dieser Woche grünes Licht für einen Einsatz geben. Für die Startaufstellung wurde Suton aber noch von Trainer Kehrmann geschont, der mit Peter Johannesson im Tor, Tim Hornke, Donát Bartók, Andrej Kogut, Fabian van Olphen, Patrick Zieker und Christian Klimek im Abwehr-/Angriff-Wechsel mit Christoph Theuerkauf starten ließ.

 

„Kämpfen bis zum Umfallen!“ hatten die Bietigheimer, die auf einen ihrer Haupttorschützen, Kreisläufer Patrick Rentschler verzichten mussten, vorher als Devise ausgegeben. Das klappte auch zunächst ganz gut, die ersten beiden Angriffe waren erfolgreich. Doch mit einer starken Abwehr, einem wieder gut aufgelegten Johannesson im Tor und einer konzentrierten Angriffsleistung zogen die Hausherren mit Toren von Bartók, Kogut und van Olphen nach sechseinhalb Minuten bereits auf 6:2 davon.

 

SG-Trainer Ralf Bader nahm schon zu diesem frühen Zeitpunkt eine Auszeit, ein Maßnahme, die zunächst fruchtete, die Gäste kamen auf 6:4 heran und ließen den Rückstand in den folgenden Minuten auf nicht mehr als drei Tore anwachsen. Beim TBV ließ die Konzentration im Angriff etwas nach, begünstigt durch einen technischen Fehler kamen die Bietigheimer in der 13. Minute sogar auf 8:7 heran, ehe Hornke vom Punkt gegen Domenico Ebner zum 9:7 verwandelte.

 

Nur zwei Minuten später konnten Zieker und Hornke nach starken Torwart- und Abwehrleistungen jeweils mit Tempogegenstößen sogar eine Vier-Tore-Führung herausspielen. Nach sehenswertem Spielzug erhöhte Zieker von Linkaußen sogar auf 13:8. In der 19. Minute feierte Neuzugang Dani Baijens seine Premiere, bediente Theuerkauf „mit Bande“ am Kreis, der zum 14:9 traf. Groß war kurz später der Jubel in der mit 3.046 Zuschauern besetzten Phoenix Contact-Arena, als Carlsbogård zweimal hintereinander seine Schnelligkeit bewies und mit Tempoläufen die Tore 15 und 16 erzielte.

 

Domenico Ebner, vor Spielbeginn der Torwart mit den meisten Paraden der Liga, war bis zur 27. Minute chancenlos und konnte erst dann seine erste Parade verzeichnen, während sein Gegenüber im TBV-Kasten, Peter Johannesson, da bereits achtmal glänzen konnte. Der TBV baute den Vorsprung konzentriert und energisch Tor um Tor aus, nach dem Siebenmetertreffer von Hornke in der 27. Minute standen bereits 20 Toren auf der Habenseite. Beim Stand von 21:13 ging es in die Kabinen.

 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte der TBV da weiter, wo er aufgehört hatte: Ballgewinn in der Abwehr, hinter der jetzt Piotr Wyszomirski im TBV-Kasten stand, und Tempogegenstoß-Tor von Patrick Zieker. Nur eine Minute später erzielte Kogut mit dem Treffer zum 23:23 die erste Zehn-Tore-Führung. Erstmalig in dieser Saison konnte sich kurz danach auch Piotr Wyszomirski in die Torschützenliste eintragen, der nach Ballgewinn gedankenschnell von der eigenen Tor-Aus-Linie zum 25:14 in das leere Bietigheimer Tor traf.

 

Das Tor war nach der Strafzeit gegen Asmuth immer noch leer, als die Abwehr erneut einen Ball abfing und Hornke das 26:14 erzielte. Weiter ging es mit einer sehr konzentrierten Abwehr und TBV-Toren fast im Minutentakt bis zum 29:16 in der 39. Minute, lediglich Dani Baijens wartete noch auf einen Treffer und hatte zweimal Pech gegen den mittlerweile eingewechselten Jürgen Müller im SG-Tor. In der 44. Minute war es dann aber soweit, die Zuschauer feierten Dani Baijens für seinen Treffer zum 31:20.

 

Hornke markierte mit seinem Siebenmetertreffer in der 49. Minute das 35:22 und die Zuschauer begannen sich ernsthaft mit der Frage zu beschäftigen, ob der TBV Lemgo Lippe erstmalig in dieser Saison die 40-Tore-Marke knacken würde. „Wir wollen die 40 sehen“, schallte es denn auch prompt durch die Halle. Robin Hübscher markierte das 38:23 in der 55. Minute. Fehlten noch zwei, und bereits vier Minuten vor dem Ende stand die komplette Halle und feierte ihren TBV.

 

Keinem anderen als dem Top-Torschützen des Tages, Tim Hornke, war es dann auch mit zwei Siebenmetertreffern vergönnt, das TBV-Torekonto auf 40 Tore hochzuschrauben. Der letzte Treffer in der sehr fairen Partie zum Endstand zum 40:27 war den Gästen vorbehalten, die sich damit ohne Punkte auf die lange Heimreise begeben müssen. Komplimente gab es auf der anschließenden Pressekonferenz nicht nur von Gästetrainer Bader, der den TBV für seine Dynamik und Power lobte.

 

Sehr zufrieden zeigte sich auch TBV-Trainer Florian Kehrmann mit der überragenden Mannschaftsleistung: „Wir haben unsere Chancen sehr konsequent genutzt und ab Mitte der Halbzeit auch sehr gut in Abwehr gefunden. Auch wenn frisches Personal von der Bank kam, gab es keinen Bruch im Spiel. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen.

 

Großes Kompliment auch wieder an die Zuschauer. Auch wenn ich mir mehr Fans in der Halle wünschen würde, die, die da waren, haben uns wieder überragend unterstützt. Das hat es lange nicht gegeben, dass die Halle schon ein paar Minuten vor Spielende komplett stand.“

 

TBV Lemgo Lippe: Wyszomirski (1), Johannesson; Kogut (3), Ebner, van Olphen (2), Theuerkauf (3), Hornke (16/8), Hübscher (1), Carlsbogård (4), Suton (n.e.), Bartók (5), Klimek, Zieker (4), Baijens (1).