Ein gnadenloses Tempospiel und jede Menge Spielfreude. Mit 33:30 (15:13) gewann der TBV Lemgo Lippe am 10. Spieltag der LIQUI MOLY HBLam Mittwochabend bei den Rhein-Neckar Löwen. Bester Torschütze der Lipper war Bjarki Már Elísson mit zwölf Treffern. „Das war heute wieder eine leidenschaftliche Leistung, die mit zwei tollen Punkten bei den Löwen belohnt wurde“, sagte TBV-Trainer Florian Kehrmann im Anschluss.

 

Zum Spielverlauf: Ohne Kogut, Isa Guardiola und Timm startete der TBV in Mannheim in die Partie. Nach langer Verletzungspause durfte dafür erfreulicherweise Andreas Cederholm von Beginn an sein Comeback geben. Und erfreulich für die Lipper verlief auch die Anfangsphase des Spiels. Gegen eine starke Lemgoer Defensive fanden die Rhein-Neckar Löwen von Beginn an kaum Lösungen. Über viele Ballgewinne kam der TBV optimal ins eigene Tempospiel. Mit einem Doppelschlag stellte Bobby Schagen so in der 5. Minute auf 4:1. Ein Start nach Maß für das Team von Florian Kehrmann, der auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit eine gute Leistung aller seiner Spieler beobachten durfte.

 

Auch Rückkehrer Cederholm steuert in der zehnten Minute einen sehenswerten Treffer bei. Trotz konzentriert gespielter Angriffe und eines einmal mehr gut aufgelegten Jonathan Carlsbogård, kamen die Löwen Schritt für Schritt heran. Auch weil Routinier Andy Schmid seine Führungsqualitäten unter Beweis stellte und vier wichtige Tore für die Mannheimer in Durchgang eins erzielte. Im letzten Drittel der ersten Halbzeit ging es dann Schlag auf Schlag: Tim Suton erhöhte mit unnachahmlicher Dynamik auf 12:10, aber Schmid antwortete für die Löwen mit einem Doppelschlag zum 12:12-Ausgleich. Auch gegen Ende der ersten 30 Minuten stand Lemgos Abwehr sicher. Nach einem Ballgewinn von Abwehrchef Guardiola traf Elísson zum 14:12 und kurz darauf mit seinem fünften Treffer zum 15:13-Pausenstand.

 

Den besseren Start nach Wiederanpfiff erwischten die Gastgeber. Vor allem Löwen-Shooter Philipp Ahouansou, der zwei schnelle Tore aus großer Entfernung verbuchte, schien der Pausentee geschmeckt zu haben. In der 35. Spielminute erzielte Groetzki sogar die erste Löwen-Führung im Spiel – die jedoch nur wenige Momente anhielt. Erneut gelangen der Lemgoer Defensive um die überragenden Innenblocker Carlsbogård und Guardiola viele Ballgewinne, die der TBV nutzte, um das Gaspedal durchzudrücken. Erbarmungslos überrannten Elísson und der frisch gebackene Nationalspieler Lukas Zerbe ein ums andere Mal die gegnerische Deckung per Gegenstoß.

 

Die Folge: In der 39. Minute führten die Lipper beim 22:18 wieder mit vier Treffern. Lemgo war nun eindeutig die bessere Mannschaft. Auch in der Offensive funktionierte vieles. Immer wieder setzte Michel Reitemann Akzente, traf bei einer hundertprozentigen Quote fünf Mal vom Kreis und war ein ständiger Unruhefaktor in der Abwehr der Löwen. Als Bjarki Mar Elísson mit seinem zehnten Treffer fünf Minuten vor Schluss das 30:25 erzielte, wirkte dies bereits wie die Vorentscheidung in der SAP Arena. Und der Eindruck bestätigte sich. In den Schlussminuten ließ Lemgo nichts mehr anbrennen und besiegte die Rhein-Neckar Löwen verdient mit 33:30.

 

Kehrmann: „Wir haben heute eine sehr konzentrierte Abwehrleistung gezeigt und konnten so viele Gegenstoß-Tore erzielen. Auch im Angriff hatten wir viel Struktur. Ende der ersten und Anfang der zweiten Hälfte kommen die Löwen dann zurück ins Spiel. Wir konnten die Partie aber schnell wieder mit unserem Tempospiel bestimmen und haben am Ende sehr souverän gewonnen.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Zecher; Hutecek (2), Elísson (12/3), Blauww, Simak, Carlsbogård (6), Schagen (2), Cederholm (1), Schwarzer, Zerbe (3), G. Guardiola, Reitemann (5), Suton (2).