Yusuf Aykin aus dem Fachbereich Detmolder Schule für Gestaltung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe gab Einblicke in seine Abschlussarbeit. Diese schafft über die Verbindung von pixelbasierter Bilderkennung mit 3D-Punktwolken und einer GPT-4-Spracheingabe neuartige und präzisere Möglichkeiten zur Steuerung von Robotern. Der kleine Roboter in Aktion war ein zentraler Blickfang.

Übers Jahr kommen zahlreiche Gäste zur TH OWL, um sich an den Campi in Detmold, Lemgo oder Höxter über die aktuelle Entwicklung der Hochschule oder spannende Forschungsprojekte zu informieren. Die Gäste kommen von anderen Hochschulen, Instituten oder Forschungseinrichtungen, von Kammern und Verbänden, Unternehmen oder von Parteien. Bekommt man Besuch von lieben Gästen, gehört sich ein Gegenbesuch.

 

Prall gefüllte Terminkalender auf beiden Seiten machen diese Gegenbesuche aber nicht gerade einfacher. Dann ist es hilfreich, wenn man ein Datum und einen Ort findet, wo möglichst viele bekannte Gesichter anzutreffen sind. Solch eine günstige Gelegenheit war jüngst der CDU-Landesparteitag in Münster, zu dem die TH OWL über das Büro von Ministerin Ina Scharrenbach mit dem expliziten Wunsch der Vorstellung des Zentrums für Nachhaltiges und Digitales Bauen (ZNDB) eingeladen wurde.

 

Auf dem Messestand am Rande der Veranstaltung nutzte TH-OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl gemeinsam mit Studierenden die Gelegenheit, unter anderem mit Ministerpräsident Hendrik Wüst, den Landtagsabgeordneten Klaus Hansen und Matthias Goeken sowie Staatssekretär Daniel Sieveke vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Raphael Tigges, dem Sprecher des NRW-Wissenschaftsausschusses, sowie der Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge und Paul Ziemiak, Generalsekretär CDU-Landesverband NRW, zur Notwendigkeit des ZNDB und dessen Realisierung ins Gespräch zu kommen beziehungsweise hauptsächlich an frühere Erörterungen zum ZNDB anzuknüpfen.

 

Am Stand der TH OWL gaben Yusuf Aykin, Lukas Eisenberger und Paul Homann, allesamt Mitarbeiter beziehungsweise Studenten von Professor Hans Sachs aus dem Fachbereich Detmolder Schule für Gestaltung, Einblick in ihre Forschung. Im Mittelpunkt standen die Ergebnisse der Abschlussarbeit von Yusuf Aykin im Masterstudiengang Integrated Design (MID). Diese schafft über die Verbindung von pixelbasierter Bilderkennung mit 3D-Punktwolken und einer GPT-4-Spracheingabe neuartige und präzisere Möglichkeiten zur Steuerung von Robotern. Der kleine Roboter in Aktion war dann auch ein zentraler Blickfang.

 

„Diese Entwicklung unseres Absolventen Yusuf Aykin führt zu einer genaueren und zuverlässigeren Erkennung sowie Segmentierung von Objekten“, erläuterte TH-OWL-Vizepräsidentin Professorin Knepper-Bartel, die das Vorhaben ZNDB aus dem Präsidium heraus begleitet, im Nachgang der Messe. „Durch die Spracherkennung wird gleichzeitig die Benutzungsfreundlichkeit gesteigert, wie der Titel der Master-Thesis ‚Enhancing Robotic Vision for Human-Robot Collaboration: From Detection to Construction through Deep Learning Techniques‘ deutlich macht.“

 

Laut Professor Sachs biete diese Abschlussarbeit neben der Erforschung und Umsetzung einer KI-basierten Steuerung von Robotik im Bauwesen zahlreiche Schnittstellen zur – automatisierten – Bestandsaufnahme und Verarbeitung von Daten für Planungs-, Fabrikations- und Montageprozesse im Bausektor. Sie sei ein überzeugendes Beispiel, wie an der TH OWL die Entwicklung in der digitalen Fertigung und Ausführung im Bauwesen fachbereichsübergreifend erforscht wird.

 

Aus gutem Grund möchte die Hochschule diesem Thema mit dem geplanten Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen mehr Raum geben. „Wir machen das Bauwesen fit für die Zukunft“, unterstreicht Professorin Knepper-Bartel. Umso mehr Grund zur Freude hatten die TH-OWL-Vertreter die zahlreichen Besucher:innen – sogar aus der Kinderbetreuung des Landesparteitags –am Messestand für das Thema begeistern zu können.

 

Das geplante ZNDB soll innovative, digital vernetzte Verfahren in der Baubranche einführen, die mit konventionellen Methoden und Materialien nicht umsetzbar sind. Ziel ist es, den Ressourcenverbrauch während des Bauvorgangs drastisch zu verringern. „Dies erfordert neue nachhaltige Bauweisen, die Vernetzung mit der Wirtschaft und die dringend benötigte Fachkräftequalifizierung an einem Ort. Wir wollen in einem Reallabor durch digitale Steuerung neue Bauweisen erproben und erforschen“, stellt Professorin Knepper-Bartel in Aussicht. Um dies zu erreichen, benötige die TH OWL weiterhin den Rückhalt und vor allem finanzielle Förderung aus Politik und Wirtschaft.

 

Pressemeldung und Foto: TH OWL