Quietschende Reifen und heulende Motoren: Für 20 Studierende des OWL Racing-Teams der Hochschule OWL lautete das Motto diesen Sommer wieder „Gas geben!“. Sie waren eines von 50 Teams, das an der diesjährigen Formula Student im österreichischen Spielberg teilgenommen hat – mit hervorragenden Platzierungen. Austragungsort war der dort ansässige Red-Bull Ring.
Im Rahmen des internationalen Konstruktionswettbewerbs musste sich der Rennwagen OWL 1.8 des OWL Racing-Teams verschiedenen statischen und dynamischen Disziplinen stellen. Die statischen Disziplinen umfassten die Kategorien Business Plan Presentation, Cost Report und Engineering Design, zu denen die studentischen Teams die verschiedenen Aspekte ihres Fahrzeugs einer Jury vorstellten.
Zu den dynamischen Disziplinen gehörte unter anderem ein Beschleunigungsrennen, auch „Acceleration“ genannt, bei dem das Beschleunigungsvermögen des Fahrzeugs aus dem Stand auf einer Gerade von 75 Metern Länge ermittelt wurde. Weitere dynamische Disziplinen waren das Fahren eines Parcours in Form einer liegenden Acht („Skid Pad“), ein Handling-Kurs („Autocross“) und ein Langstreckentest („Endurance“). Bei letzterer Disziplin handelte es sich um ein Ausdauerrennen über eine Strecke von 22 Kilometern, bei dem auf der Hälfte ein Fahrerwechsel erfolgen musste.
Neben der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit des Rennwagens wurde beim Langstreckentest auch der Energieverbrauch gemessen. Die Wagen wurden zu Beginn vollgetankt, um zu feststellen zu können, welcher am Ende des Rennens am wenigsten Kraftstoff verbraucht hatte und dementsprechend die meisten Bewertungspunkte erhielt. Von allen teilnehmenden Teams belegte das OWL Racing-Team beim Endurance den 4. Platz.
Am Ende des Wettbewerbs konnte sich das 20-köpfige Team der Hochschule OWL in der Gesamtbewertung über den 5. Platz freuen. „Die Konkurrenz in Österreich war sehr groß. Dass wir zusammen mit den Teams aus Graz und Stuttgart in der Abschlussbewertung auf Platz fünf gelandet sind, macht uns sehr stolz“, erzählt Robin Kabus, Marketing-Subteamleiter des OWL Racing Teams. In der Kategorie „Spritersparnis“ belegte das Team sogar den dritten Platz.
Nachdem man im letzten Jahr aufgrund eines gebrochenen Radlagers das Rennen gar nicht zu Ende fahren konnte, freue man sich natürlich umso mehr über die tollen Platzierungen. „Seit dem letzten Rennen haben wir viel Zeit und Arbeit in den neuen Rennwagen OWL 1.8 gesteckt, indem wir kontinuierlich Schwachstellen ausgebessert haben. Der Wagen ist mit seinen 215 Kilogramm zum Beispiel um einiges leichter als die Vorgängermodelle. Zudem hat der Wagen eine komplexe Aerodynamik mit Front- und Heckflügeln sowie Seitenkästen, die uns schnellere Rundenzeiten einbringen“, berichtet Kabus.
Das OWL Racing-Team setzt sich aus Studierenden verschiedener Fachrichtungen zusammen. Gemeinsam planen, konstruieren und fertigen sie nach vorgegebenem Reglement pro Jahr einen neuen Rennwagen, mit dem das Team anschließend am Formula-Student-Konstruktionswettbewerb teilnimmt. Die Teilnahme an den Wettbewerben führte die Studierenden bereits durch Italien, Österreich, Hockenheim, Ungarn, Tschechien und England.
Der Verein OWL Racing-Team wurde im Rahmen des Formula Student Projekts an der Hochschule OWL im Jahr 2008 gegründet. Weltweit gibt es aktuell ungefähr 800 weitere studentische Racing-Teams. Am Donnerstag, den 11. Oktober 2018, lädt das OWL Racing-Team zum Driveout ein, bei dem der diesjährige Rennwagen präsentiert wird. Anmeldungen bis Mittwoch, den 10. Oktober 2018, unter info@owl-racing-team.de.
Text: Hochschule OWL.