Erneut liegt ein bewegtes Jahr hinter dem Tourismus. Geprägt von Corona schließt auch das Jahr 2021 in Lippe mit einem Minus ab. Touristische Übernachtungen waren zeitweise verboten. Dies spiegelt sich auf das Gesamtjahr gesehen in sinkenden Ankünften wider. Aber ab den wärmeren Monaten konnte das „Land des Hermann“ vom Deutschlandtourismus profitieren: Die Übernachtungszahlen stiegen leicht an, teilen Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) und Lippe Tourismus und Marketing GmbH (LTM) mit.

 

Nur noch knapp 247.500 Gästeankünfte wurden 2021 in Betrieben mit zehn und mehr Betten gezählt. Das waren 1,8 Prozent (NRW + 1,1 Prozent) weniger als 2020. Insgesamt wurden in Lippe 1,2 Millionen Übernachtungen gebucht. Das waren 6,2 Prozent (NRW + 3,9 Prozent) mehr als im Jahr zuvor. Dies hatte zur Folge, dass sich die durchschnittliche Auslastung der angebotenen Betten wieder auf 34,4 Prozent erhöht hat. Leider ist das Vorkrisenniveau bei der Auslastung (42,9 Prozent) noch lange nicht erreicht. Und auch die Gästeankünfte liegen noch weit unter 2019 (- 43,8 Prozent). Die Übernachtungen weisen noch ein Minus von knapp einem Drittel aus.

 

Mit gut 87.800 Gästen (- 2,7 Prozent) konnte Bad Salzuflen die meisten Ankünfte melden. Auch die Zahl der Übernachtungen war mit knapp 600.000 (+ 8,3 Prozent) am höchsten. Ein Großteil davon entfiel auf den Bereich Vorsorge und Rehabilitation. An zweiter Stelle steht Horn-Bad Meinberg hoch im Kurs bei Reisenden. Hier sorgt insbesondere das Yoga-Zentrum für eine hohe Anziehungskraft. 40.100 Gäste (- 13,9 Prozent) kamen in die Kurstadt. Das waren insgesamt rund 240.000 Übernachtungen (+ 0,9 Prozent). Auf Platz drei bei den Übernachtungen überrascht Kalletal mit knapp 123.500 (+ 8,1 Prozent).

 

Neben den Übernachtungen hat der Tagestourismus in Lippe eine besondere Bedeutung. Rund drei Viertel aller Besucher:innen sind nach den Erhebungen der LTM Tagesgäste. Rund zwei Drittel kamen aus OWL, die große Mehrheit davon waren Familien. Angesichts der weiteren Beeinträchtigungen des Gastgewerbes begrüßen IHK und LTM die in dieser Woche beschlossenen Verlängerungen der Überbrückungshilfe und der Neustarthilfe bis Ende Juni 2022.