2022 hat die Tourismuswirtschaft im Land des Hermann fast wieder die Werte aus 2019 erreicht. Die Ankünfte und Übernachtungszahlen steigen weiter, teilen die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) und die Lippe Tourismus und Marketing GmbH (LTM) mit. 2022 kamen 374.836 Gäste in die lippischen Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten und bewirkten dadurch 1.542.052 Übernachtungen. Damit wurde gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 51,5 Prozent bzw. 30 Prozent erzielt. Bei den ausländischen Gästen ergab sich bei den Ankünften eine Steigerung um rund 85 Prozent, bei den Übernachtungen von rund 60 Prozent. Motor dieser positiven Entwicklung waren die beiden Heilbäder Bad Salzuflen (128.231 Gäste und 739.748 Übernachtungen) und Bad Meinberg (69.216 Gäste und 344.566 Übernachtungen).

 

Betrachtet man die einzelnen Betriebsarten, so war 2022 bei allen positiv gegenüber dem Vorjahr. Die Vorsorge- und Rehakliniken hatten die meisten Übernachtungen mit 562.125 (+ 11 Prozent). Die Hotels konnten sich um 50,8 Prozent steigern, die Hotel garnis um 73 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr wurden die Zahlen der Zeit vor Corona aus dem Jahr 2019 noch nicht ganz erreicht. Bei den Ankünften lag Lippe bei rund 85 Prozent bei den Übernachtungen bei rund 90 Prozent.

 

In den ersten fünf Monaten diesen Jahres haben die Zahlen wieder weiter nachgezogen. In den aktuell 157 lippischen Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten ist die Zahl der Übernachtungen im Mai 2023 mit rund 162.898 um zehn Prozent höher gewesen als im Mai 2022 (damals 147.661 Übernachtungen). Gegenüber Mai 2019 (damals 150.565 Übernachtungen) nahm sie um etwa 8 Prozent zu, wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) als Statistisches Landesamt mitteilt. Im Landesvergleich liegt Lippe damit knapp hinter dem Landesdurchschnitt.

 

Die Zahl der Gästeankünfte stieg damit gegenüber Mai 2022 (damals 39.040 Anreisen) etwas oberhalb des Landesdurchschnitts um 12,8 Prozent auf 44.116. Verglichen mit Mai 2019 (damals 40.388 Anreisen) war sie um rund neun Prozent höher. Im Mai war die Zahl der Gäste aus dem Ausland mit 2.993 um 15,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor (damals 2.588 Gäste). Im Vergleich zu Mai 2019 (damals 3.657 Gäste) ist das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Ergänzend zu den jährlichen Statistiken des IT NRW, beauftragt die LTM auch jährlich die DWIF-Consulting GmbH mit der Berechnung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Der aktuell vorliegende Bericht berücksichtigt neben den Aufenthaltstagen im gewerblichen Bereich auch die Aufenthaltstage in Privatquartieren unter zehn Betten, die Aufenthaltstage bei Bekannten, Freunden und Verwandten und die Aufenthaltstage im Bereich Touristik- und Dauercamping sowie Reisemobiltourismus. Insgesamt kommt das Land des Hermann dabei auf rd. 3 Mio. Aufenthaltstage von Gästen. Von besonderer Bedeutung ist für das Land des Hermann auch der Tagestourismus. Im Jahr 2022 berechnete das DWIF 12,6 Mio. Aufenthalte (+ rd. 10 Prozent). Der Tourismus im Land des Hermann im Jahre 2022 erzielte einen Bruttoumsatz von 577,5 Mio. Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 30 Prozent.