Die HSG Blomberg-Lippe muss den Traum vom Finaleinzug beim diesjährigen OLYMP Final4 begraben. Im Halbfinale unterlagen die Lipperinnen am Samstagmittag den Handball Luchsen aus Buchholz/Rosengarten. Beim 19:22 (12:13) ließen die Blombergerinnen in der Stuttgarter Porsche-Arena vor allem im Angriff vieles vermissen, was sie über die Saison so stark gemacht hat.
„Das ist unheimlich bitter und tut unheimlich weh“, versucht HSG-Trainer Steffen Birkner seine große Enttäuschung nach Spielende erst gar nicht zu verstecken. „Wir haben uns viel vorgenommen und wissen, dass wir es besser können. Das macht es doppelt bitter“, so Birkner weiter. Dabei gab es vor dem Anwurf zunächst gute Nachrichten zu vermelden: Sowohl Abwehrchefin Kamila Kordovská als auch Myrthe Schoenaker meldeten sich einsatzbereit. Auch der Start in die Begegnung sollte gelingen. Kapitänin Laura Rüffieux erarbeitete sich nach 9 Minuten trotz Unterzahl einen Siebenmeter, welchen Franz kaltschnäuzig per Heber zum 5:2 verwandelte.
Doch postwendend antworteten die Luchse und kämpften sich Tor für Tor in die Begegnung. Als Luchse-Spielmacherin Kim Berndt nach 19 Minuten zum 9:10 traf, war das Spiel gedreht. Die HSG fand nun immer seltener ein Durchkommen gegen die starke Abwehr der Luchse. Isabelle Jongenelen scheitere nach 20 Minuten am Block von Rosengarten, im Gegenzug erhöhten die Luchse zunächst auf 9:11, wenig später sogar auf 9:12. Birkner hatte nun genug gesehen und versuchte seinem Team mit einer Auszeit wieder zurück in die Spur zu finden. Bis zur Halbzeit gelang es den Lipperinnen den Rückstand immerhin auf 12:13 zu verkürzen.
Im zweiten Abschnitt entwickelte sich dann das große Nervenspiel, auf welches die Handball Luchse bereits im Vorfeld gehofft hatten. Immer wieder bot sich dabei der HSG die Chance, die Führung zurückzuerobern. Mit einer schlechten Wurfauswahl und fehlender Entschlossenheit sollte es dem Team aus der Nelkenstadt jedoch kein einziges Mal gelingen in Führung zu gehen.
Als Ndidi Agwunedu nach 53 Minuten zum 19:19 traf, hofften wohl viele HSG-Fans, dass sich der Tabellendritte der Handball Bundesliga Frauen nun im Endspurt gegen den Tabellendreizehnten durchsetzen würde – vergeblich. Stattdessen zogen die Luchse davon und profitierten dabei einmal mehr von hektischen Angriffen der Blombergerinnen. Am Ende jubelten die Luchse, während bei den HSG-Spielerinnen die Tränen rollten. Mit 19:22 ziehen die Luchse nicht unverdient in ihr erstes Pokalfinale der Vereinsgeschichte ein.
„Wir wussten, was auf uns zukommt, haben es aber letztlich nicht geschafft, aus dem Rückraum Wurfqualität zu entwickeln. Es fällt mir schwer, das Spiel taktisch zu analysieren, dafür ist der Frust zu groß, dass wir nicht das umgesetzt haben, was wir im Stande sind zu leisten“, ärgert sich Birkner. „In der ersten Halbzeit verteidigen wir nicht gut, in der zweiten Halbzeit greifen wir nicht so an, wie ich mir das vorstelle. Da hat uns ein der Mut gefehlt und auch eine glückliche Hand. Neun Feldtore sprechen leider eine deutliche Sprache“, so der HSG-Trainer.
Im Finale treffen die Luchse am Sonntag (17:15 Uhr) auf die SG BBM Bietigheim, welche sich mit 27:23 gegen Metzingen durchsetzen konnte. Für die HSG geht es am nächsten Samstag mit einem Ligaspiel gegen Bensheim/Auerbach weiter.
Tore für die HSG: Franz (10/10), Rüffieux (3), Michalczik (2), Agwunedu (1), Reiche (1), Kordovská, Jongenelen (1).
Pressemeldung: HSG Blomberg-Lippe.