Die vierjährige Leonie ist auf eine Stammzellspende angewiesen, um ihre Leukämie-Erkrankung zu besiegen. Foto: Blutkrebshilfe OWL.

Blutkrebshilfe OWL sucht nach Schließung des Impfzentrums weiter nach dem passenden Stammzellspender.

 

Sieben intensive Wochen liegen hinter der Blutkrebshilfe OWL. Seit dem 19. Juli dieses Jahres hat die Initiative im Impfzentrum des Kreises Lippe in Lemgo zur Stammzellspende informiert und interessierte Personen auch gleich vor Ort mit einem einfachen Wangenabstrich typisiert. Innerhalb weniger Tage zuvor haben sich die Freiwilligen per Facebook und WhatsApp zusammengefunden, um die Suche nach einem Lebensretter für die an Leukämie erkrankte Melia, 1 Jahr, dort zu starten.

 

Verblüffend: die wenigsten der zum Start rund 50 Freiwilligen kannten sich bereits untereinander. Trotzdem haben sie sich gemeldet, um die Typisierungsaktion ins Leben zu rufen. „Eine solche Hilfsbereitschaft in so kurzer kann man sich höchstens erträumen – und trotzdem hat es geklappt! Ohne diese gewaltige Unterstützung hätten wir niemals beginnen können“, ist Organisator Uwe Mönks noch immer stolz auf das gesamte Team, das mittlerweile 120 Unterstützer hat.

 

Schnell nach dem Start der Aktion wurde bekannt, dass auch die vierjährige Leonie aus Detmold an Leukämie erkrankt ist – und ebenfalls einen Stammzellspender braucht, um überleben zu können. Von diesem Moment an wurde für beide lebensbedrohlich erkrankten Mädchen nach dem passenden Lebensretter gesucht.

 

Bis zur Schließung des Impfzentrums am 5. September war die Blutkrebshilfe OWL jeden Tag 12 Stunden vor Ort – auch am Wochenende. In diesen 1225 Stunden, die das Team ehrenamtlich geleistet hat, konnten 5232 neue Stammzellspender für die weltweite Datenbank registriert werden. Mit diesem großartigen Ergebnis wird die Arbeit aber nicht aufhören. „Im Grunde war die Typisierungsaktion im Impfzentrum erst der Startschuss“, so Mönks.

 

Die Suche nach dem passenden Stammzellspender ist schließlich weiterhin wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen: noch immer findet 1 von 10 Blutkrebs-Patienten in Deutschland keinen passenden Spender. Deshalb ist es so wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als Stammzellspender registrieren lassen. Die für so viele Patienten lebenswichtige Arbeit wird daher mit Aktionen in Kindergärten, Schulen, Unternehmen und bei Veranstaltungen fortgeführt.

 

Die nächste Stammzellspender-Registrierung steht schon am Samstag, 11. September 2021 im Familienzentrum Ev. Kita Heiligenkirchen an. Während des Flohmarkts zwischen 14:30 und 17:30 Uhr besteht dort die Möglichkeit zur Typisierung. Die Idee hierzu hatte die Arbeitgeberin von Leonies Mutter, die sich im Elternrat der Kita engagiert. „Für uns ist es eine großartige Gelegenheit, auf Leonies Schicksal aufmerksam zu machen und nach dem passenden Stammzellspender für sie zu suchen. Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen, die gesund und im Alter zwischen 17 und 55 Jahren sind, kommen und sich typisieren lassen“, bitte Mönks die Bevölkerung um Unterstützung.

 

Die Initiative kann auch von Menschen unterstützt werden, die nicht Stammzellspender werden können oder möchten: Die Blutkrebshilfe OWL ist dringend auf Spendengelder angewiesen, denn die Laborkosten von 35 Euro je Typisierung werden von keiner öffentlichen Stelle (bspw. Krankenkasse) übernommen. Diese Gelder müssen aus privaten Spenden aufgebracht werden. Ein Spendenkonto ist eingerichtet unter der IBAN DE19 7539 0000 0007 5075 00 (Empfänger: Hilfe für Anja e. V., Verwendungszweck: Blutkrebshilfe OWL). Eine Spendenquittung wird automatisch zugeschickt, wenn die vollständige Adresse bei der Überweisung mit angegeben ist.