Das Ministerium für Verkehr teilt mit:

Noch nie hat die Bahn so viel Geld in Infrastruktur-Projekte investiert wie in diesem Jahr – und gleichzeitig waren die Züge pünktlicher unterwegs. „Das gleicht der Quadratur des Kreises“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst beim Besuch mit DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla in der DB-Betriebszentrale in Duisburg.

 

Hier arbeiten vier Verkehrsunternehmen gemeinsam daran, dass der Schienenverkehr auf der meist befahrenen Strecke zwischen Dortmund und Köln so reibungslos wie möglich rollt. „Plankorridor“ nennt sich dieses Intensivmanagement, das Verspätungen verhindern soll. 12,2 Milliarden Euro investiert die Bahn in diesem Jahr bundesweit in die Infrastruktur. Allein 1,5 Milliarden Euro werden ins nordrhein-westfälische Netz gesteckt – mehr als je zuvor.

 

Minister Wüst: „Deutschland muss wieder Bahnland werden. Da reicht es nicht, dass wir nur instandhalten. Wir brauchen mehr Schienen, mehr Züge und dichtere Taktung.“ Der RRX, der Kölner Knoten mit täglich 465.000 Pendlern und die Betuwe-Linie für den lückenlosen Güterverkehr zwischen Italien und der Nordseeküste seien Beispiele für echte Ausbau-Projekte. „Und die sind immer mit Baustellen verbunden. Anders als bei einer Autobahn kann ich aber eine Bahnstrecke nicht so einfach abgeleitet werden. Bahnbaustellen sind immer Operationen am offenen Herzen.“

 

Mit einer Auslastung von 140 Prozent ist der Planungskorridor Dortmund-Köln besonders sensibel. Spielraum für Verschiebungen gibt es kaum. Bahn-Vorstand Pofalla: „Es gilt die einfache Formel: Pünktliche Züge müssen pünktlich bleiben, unpünktliche Züge dürfen keine weitere Unpünktlichkeit bei anderen Zügen verursachen. Die Plankorridore helfen, dass der Fahrplan an besonders neuralgischen Stellen eingehalten wird und Reisende ihre Anschlüsse erreichen.“

 

Darum kümmern sich Mitarbeiter aller beteiligten Eisenbahn-Verkehrsunternehmen in der DB-Dispositionszentrale. Planer von DB, Abellio, Nationalexpress und Keolis arbeiten gemeinsam daran, wie der Verkehr bei Störungen am besten geleitet wird. „Im vergangenen Jahr haben wir so über 50.000 Minuten Verspätung im Plankorridor West wieder reingeholt. Damit konnten wir auch Folgeverspätungen im Gesamtnetz deutlich reduzieren“, sagte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla.

 

„In einem Pendler-Land wie Nordrhein-Westfalen, wo fast jeder Zweite zur Arbeit fährt, sind die umgerechnet gut 35 Tage viel kostbare Zeit, die wir gewonnen haben“, sagte Wüst. Möglich sei das nur durch den Schulterschluss der Eisenbahn Verkehrsunternehmen. „Dass im Hause der DB auch die Mitbewerber mit am Planungstisch sitzen, ist ein gutes Zeichen“, so Wüst.

 

Auch in den nächsten Jahren will die Bahn kräftig in die Infrastruktur investieren. „Nordrhein-Westfalen ist dabei ein absoluter Investitionsschwerpunkt für uns“, sagte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla. „Das wird auch die nächsten zehn Jahre so bleiben.“ Er rechne mit jährlichen Investitionen von über 2 Milliarden Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren. Minister Wüst: „Dass wir die Bahn als Verkehrsträger stärken müssen, bestreitet in Zeiten des Klimawandels niemand mehr. Diesen Rückenwind sollten wir nutzen!“