Die Umsätze der nordrhein-westfälischen Dienstleistungsunternehmen waren im Juni 2022 real, also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, um 7,3 Prozent höher als im Juni 2021. Im Vergleich zum Juni 2019 stiegen die Umsätze um 4,9 Prozent. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren die Umsätze nominal um 10,5 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Beschäftigtenzahl der Dienstleistungsunternehmen war im Juni 2022 um 1,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Juni 2019 stieg dieser Wert um 1,1 Prozent.

 

Die Auswirkungen durch die Lockerungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie waren im Juni 2022 mit ausschlaggebend für die überdurchschnittlichen Umsatzanstiege in verschiedenen Dienstleistungsbereichen: Die stärksten Umsatzanstiege wurden im Wirtschaftsabschnitt „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen” (+19,3 Prozent) erzielt; gegenüber dem Vorkrisenniveau im Juni 2019 stiegen die Umsätze hier um 6,3 Prozent. Innerhalb dieses Wirtschaftsabschnittes sind vor allem die Umsatzanstiege bei „Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringer sonstiger Reservierungsdienstleistungen” (+259,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat) hervorzuheben; im Vergleich zum Vorkrisenniveau (Juni 2019) stiegen diese Umsätze um 6,5 Prozent.

 

Auch im Wirtschaftsabschnitt „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen” (+9,4 Prozent) wurden überdurchschnittliche Umsatzanstiege verbucht; gegenüber Juni 2019 war dies ein Umsatzzuwachs von 19,5 Prozent. Die „Architektur- und Ingenieurbüros” erzielten in diesem Bereich einen Umsatzanstieg von 19,6 Prozent. Verglichen mit Juni 2019 stiegen die Umsätze um 37,5 Prozent.

 

Bis Dezember 2021 umfasste die Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich die Abschnitte „Verkehr und Lagerei”, „Information und Kommunikation”, „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen” und die „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen”. Neu hinzugekommen ist ab Berichtsmonat Januar 2022 der Wirtschaftsabschnitt „Grundstücks- und Wohnungswesen”. Außerdem wurde der Abschnitt „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen” um die Branchen „Vermietung von beweglichen Sachen” (etwa von Fahrzeugen, Maschinen sowie Sport- und Freizeitgeräten) und „Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau” erweitert.

 

Die Statistiker weisen darauf hin, dass es in der aktuellen Corona-Krise – insbesondere in den Lockdownphasen – zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vorjahresmonatsvergleich kommen kann. Um einen aussagekräftigen Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird zusätzlich ein Vergleich zu den entsprechenden Monatsergebnissen des Jahres 2019 dargestellt. (IT.NRW)