Am 21. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga musste sich der TBV Lemgo dem Tabellenvierten MT Melsungen mit 22:31 geschlagen geben. Als erste Sieben schickte TBV-Trainer Florian Kehrmann Jonas Maier, Patrick Zieker, Jonathan Stenbäcken, Andrej Kogut, Rolf Hermann, Tim Hornke und Anton Månsson auf die Platte.
Der erste Angriff gehörte zwar dem TBV, dieser kam allerdings nicht zum Abschluss. In der Abwehr begann man mit einer 5:1-Formation mit Zieker auf der Spitze, Månsson und Ramba im Innenblock. Johannes Sellin erzielte das erste MT-Tor im 7-Meter-Duell gegen Maier. Das erste TBV-Tor besorgte Stenbäcken in der sechsten Minute. Der TBV konnte zeitweise sogar in Führung gehen, so in der achten Spielminute durch Hermann. Ramba packte in der Abwehr Müller hart an und kassierte dafür eine Zeitstrafe. Sellin verwandelt daraufhin zum dritten Mal gegen Maier. Im Angriff kam Kogut als sechster Feldspieler. Im nächsten Angriff wurde Strafe. Die nächste Zeitstrafe bekam in der 14. Minute Stenbäcken aufgebrummt. Diese wurde sowohl vom TBV-Trainer als auch vom Publikum in der Lipperlandhalle lautstark moniert. In Unterzahl kam erneut Kogut mit dem grünen Leibchen und Ramba blieb im Angriff auf der Platte.
Seine erste Auszeit nahm Florian Kehrmann beim Stand von 6:9. Vor allem gegen Europameister Johannes Sellin war an diesem Abend kein Kraut gewachsen. Der Linkshänder traf wie er wollte. Nach genau 20 Minuten stand es 12:6 für die MT. Kehrmann brachte Marcel Niemeyer, Ramba und Haenen im Angriff. Nach der MT-Auszeit in der 21. Minute kam auch Höning für Hermann. Nach einer mehrminütigen Phase mit Fang- und Abspielfehlern zog Florian Kehrmann erneut die grüne Karte beim Stand von 6:13 sechs Minuten vor dem Pausenpfiff. Die MT konnte ihre Führung bis zur Pause auf 16:8 ausbauen. Sellin hatte bis dahin bereits elf Treffer erzielt.
In Halbzeit zwei brachte Kehrmann Skroblien und Feuchtmann, letzterer übernahm Ziekers Rolle auf der Spitze in der Abwehr und machte vorne gleich seinen ersten Treffer zum 9:17. Der Chilene kassierte aber bei seiner nächsten Abwehraktion eine Zwei-Minuten-Strafe. Feuchtmann ackerte fortan in der Abwehr unermüdlich, vorne fing er sich ein hartes Foul von Michael Müller, der dafür wiederum zwei Minuten auf die Bank musste. Im Tor kam Dresrüsse für Maier und begann mit einer Parade. In der zweiten Welle tankte sich Stenbäcken mit Dampf durch und traf zum 13:22.Bereits eine Viertelstunde vor Schluss nahm Kehrmann seine letzte Auszeit, brachte erneut Ramba für Stenbäcken. Skroblien bewachte in der Manndeckung Momir Rnic, auch der hereingenommene Haenen ging in der Abwehr weit raus. Dresrüsse kam im Tor besser ins Spiel, doch vorne taten sich die Lemgoer weiterhin schwer, sodass es fünf Minuten vor Schluss 29:18 für die Gäste stand. Dresrüsse war es auch, der Sellin zu seinem ersten Fehlwurf von der Siebenmeterlinie zwang. In den Schlussminuten kam Höning noch einmal in Fahrt, markierte zwei Treffer in Folge. Skroblien legte nach zum 21:30 und auch zum 22:30 kurz vor Schluss. Am Ende musste sich der TBV Lemgo mit 22:31 der MT Melsungen geschlagen geben.
Auf der anschließenden Pressekonferenz war der MT-Trainer natürlich zufrieden. Michael Roth: Wir sind natürlich froh, dass wir die Leistung aus Berlin bestätigen konnten. Wir haben mit einem engeren spiel gerechnet. Was wir dann gemacht haben nach 15 Minuten: Wir waren sehr gut auf den Beinen und haben gut antizipiert. Wir haben dem TBV ein bisschen den Schneid abgekauft, auch durch die Torwartleistung. Deshalb kamen wir zu unseren Kontern. In der zweiten Halbzeit sind wir dran geblieben, haben dann Kraft und Nerven gespart. Ich fahre schon jahrelang nach Lemgo, habe hier schon oft verloren, desto schöner ist es, dass wir verdient gewonnen haben.
TBV-Trainer Kehrmann ging nach der Partie gleich in die Fehleranalyse. Florian Kehrmann: Am Anfang sind wir ganz gut reinkommen. Bis zum 6:6 haben wir gute Lösungen gefunden. Für die Tore mussten wir viel Aufwand betreiben. In der Tat haben wir uns den Schneid abkaufen lassen, keiner hat sich mehr richtig getraut. Bei vielen Aktionen hat man Unsicherheit gesehen. Mit so vielen Fehlversuchen kann man kein spiel gewinnen. Nils Dresrüsse und Jonas Maier haben ordentlich gehalten. Trotzdem haben wir die Unsicherheit nicht mehr ablegen können. Wir haben um jedes Tor gekämpft, werden uns jetzt schütteln und auf Stuttgart vorbereiten. Melsungen hat eine gefestigte Mannschaft und steht zu recht auf dem vierten Platz.
TBV Lemgo: Dresrüsse, Maier, Månsson (4), Feuchtmann (2), Kogut, Ramba, Hornke (3), Stenbäcken (3), Hermann (1), Skroblien (4), Haenen (1), Höning (3), Zieker, M. Niemeyer (1), A. Niemeyer.
Pressemeldung TBV Lemgo