Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge (rechts) und die neue Chefin der Agentur für Arbeit Detmold wollen Jugendlichen eine Ausbildungsperspektive eröffnen. Pressemeldung: Büro Kerstin Vieregge, MdB.

Seit nahezu einem Jahr bestimmt Corona Leben und Alltag in Deutschland und wirkt auch auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. „Wenn Firmen um ihre Existenz bangen, stehen Aus- und Weiterbildung zurück“, ist die lippische CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge besonders um die Zukunft junger Menschen und das Fachkräfteangebot in Lippe besorgt. Gemeinsam mit Barbara Schäfer, der neuen Leiterin der Agentur für Arbeit in Detmold, hat sie die Herausforderungen unter die Lupe genommen.

 

„Mein Ziel ist, dass wir Jugendlichen eine Perspektive aufzeigen können“, sagt Vieregge. Dafür will sie alle verfügbaren Register ziehen: „Wir müssen der Verunsicherung, die momentan herrscht, entgegenwirken – mit individueller Unterstützung bei Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche, mit Orientierungshilfen und mit breiten Möglichkeiten zu praktischen Erfahrungen.“ Immer wieder nur die Zahlen unbesetzter Ausbildungsstellen und unversorgter Bewerber zu debattieren, helfe nicht. Agenturchefin Schäfer teilt die Forderung und ruft dazu auf, die Berufsberatung zu nutzen: „Wir wollen keinen ‚Corona-Jahrgang‘ und können mit Förder- und Qualifizierungsmöglichkeiten unterstützen, wir beraten individuell und vermitteln auch in Ausbildung.“

 

Dringenden Handlungsbedarf sehen Vieregge und Schäfer in Bezug auf das Image bestimmter Berufsbilder wie etwa in der Pflege. Initiativen der Bundesregierung wie die Ausbildungsoffensive Pflege sieht Vieregge als richtige und wichtige Maßnahme, will sie aber auch auf breiterer Basis um mehr Wertschätzung ergänzt wissen. Mit Schäfer ist sie sich einig: „Es reicht nicht, den ‚Helden‘ in Pflege und Medizin zu applaudieren, ihre Leistung für das Allgemeinwohl muss langfristig anerkannt werden.“ Ausbildung, Qualifizierung und Vergütung müssten damit einhergehen.

 

„Der Fachkräftebedarf in der Gesundheits- und Pflegebranche ist nach wie vor groß und die beruflichen Perspektiven sind nachhaltig gut“, weiß die Agenturleiterin. Mit der Einrichtung von Pflegeschulen bemühten sich vermehrt auch die Kliniken selbst um die qualifizierte Ausbildung ihres Nachwuchses. So etwa in der Schule für Pflegeberufe Herford-Lippe, die vom Klinikum Lippe und dem Klinikum Herford gemeinsam getragen wird. Den Arbeitsmarkt insgesamt beschreibt Schäfer als stabil. „Auch hier in Lippe sichert die Kurzarbeit zahlreiche Arbeitsplätze“, stellt sie heraus. Sie wirbt dafür, die Zeit der Kurzarbeit für Qualifizierung zu nutzen und sich beraten zu lassen: „Die Agentur fördert die Weiterbildung unter bestimmten Voraussetzungen.“

 

Beschäftigten, die ihren weiteren beruflichen Weg überdenken wollen, bietet die Agentur für Arbeit die Berufsberatung im Erwerbsleben. Zur Vorbereitung eines persönlichen Beratungsgesprächs empfiehlt Schäfer das im Januar bundesweit eingeführte online-Tool New plan, welches der Kunde selber nutzen kann. „Digitalisierung oder Strukturwandel in manchen Branchen führen zu tiefgreifenden Veränderungen. Sie können für die Beschäftigten besondere Herausforderungen bedeuten und eine Neuorientierung notwendig machen. New plan hilft, die eigenen beruflichen Möglichkeiten zu erkennen und beugt Fehlentscheidungen vor“, erläutert die Agenturchefin.

 

„Ein Instrument, das zur Weiterbildung motiviert, individuelle Lebensumstände berücksichtigt und in Richtung Facharbeitermangel wirksam sein könnte“, fasst Bundestagsabgeordnete Vieregge ihre erste Wertung positiv zusammen. „Wir werden die Entwicklung beobachten“, so Vieregge und Schäfer einvernehmlich. In regelmäßigen Treffen wollen sie sich auch in Zukunft zu den wichtigen arbeitsmarktpolitischen Themen in Lippe austauschen.

 

Pressemeldung: Büro Kerstin Vieregge, MdB.