Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, besucht die Mobilstation am Lagenser Bahnhof und lobt das Projekt als wichtigen Klimaschutz-Baustein.
Landrat Dr. Axel Lehmann hat Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, an der Mobilstation am Lagenser Bahnhof empfangen. Gemeinsam mit Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling tauschten sie sich dort mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Lage, aus lippischen Kommunen, aus der Kommunalpolitik und der heimischen Wirtschaft über klimaneutrale Mobilität aus. Zentrales Thema war dabei vor allem die Vernetzung des Individual- mit dem Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Genau dafür sind die Mobilstationen wie am Lagenser Bahnhof gedacht. Sechs davon hat der Kreis Lippe gemeinsam mit den Städten Detmold (drei Standorte), Lage, Lügde und Horn-Bad Meinberg errichtet. Sie bestehen aus Park-and-Ride-Parkplätzen, E-Ladesäulen, einer Fahrradabstellanlage mit Ladeschränken und einer Fahrradreparatur-Station. Sie sind seit etwa fünf Monaten in Betrieb. „Die Mobilstationen sind ein wichtiger Baustein, mit der wir zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz beitragen wollen. Gerade in ländlichen Regionen fahren viele Menschen mit dem Auto. Daher ist es uns wichtig, Möglichkeiten und Anreize zu schaffen, damit die Wagen häufiger stehen gelassen und andere Verkehrsmittel genutzt werden können“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Dieser Aspekt war auch einer von mehreren Punkten, die Oliver Krischer hervorhob: „Projekte, wie die Mobilstationen hier in Lippe, verfolgen ein gemeinschaftliches Ziel: Mobilitätsangebote zu vernetzen und somit für die Menschen zugänglicher zu machen, um die Mobilitätswende voranzubringen. Letztlich geht es darum, Treibhausgase zu verringern und auf den Klimawandel zu reagieren. Vor diesem Hintergrund war der Projektaufruf ‚KommunalerKlimaschutz.NRW‘ gestartet worden, dem auch der Kreis Lippe und die beteiligten Kommunen in Hinblick auf die hier errichteten Mobilstationen gefolgt sind“, betonte Krischer. Den Minister freue es sehr, wenn Kommunen und der Kreis in Sachen Klimaschutz vorangingen und Projekte mit Unterstützung und Förderung des Landes NRW umsetzten.
„Ganz im Sinne der ausgeprägten Kooperationskultur hier bei uns in OWL haben der Kreis Lippe und die beteiligten Städte durch das Projekt gemeinsam viel für den Klimaschutz getan. Die Mobilstationen sind ein Baustein dieser gesamthaft gelungenen Kooperation im kommunalen Klimaschutz, die als umfassender Ansatz mit EFRE-Förderung unterstützt wurde“, erklärte Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling.
Die Mobilstationen in Detmold, Lage, Horn-Bad Meinberg und Lügde verzahnen wie erwähnt mehrere Mobilitätsformen (Fahrrad, ÖPNV, Park&Ride, E-Mobilität) miteinander. Am markantesten sind dabei die Fahrradabstellanlagen. Wer beispielsweise vom Lagenser Bahnhof aus zur Arbeit oder zur Schule/Uni pendelt, der kann den ersten Teil des Weges eben auch mit dem Fahrrad absolvieren und dies vor Wind und Wetter geschützt sowie sicher in der Anlage der Mobilstation abstellen.
Die Plätze lassen sich ganz einfach online buchen. Die webbasierte Anwendung radbox.NRW zeigt die verfügbaren Stationen und ihre Auslastung an. Mit einem QR-Code oder einer TAN öffnet sich Tür der jeweiligen Radbox und der Nutzer kann sein Fahrrad abstellen. Ein weiterer Vorteil: Dieses digitale System ist NRW-weit im Einsatz. In den Ladeschränken können die Lipperinnen und Lipper außerdem auch ihren Helm und Regenkleidung platzieren.
Lippe gehört mit zu den ersten Regionen im Gebiet des Nahverkehrsverbunds Westfalen-Lippe (NWL), in denen Mobilstationen geplant wurden/entstanden sind. Seither haben weitere Kommunen in NRW nachgezogen, damit ein flächendeckendes Netz in ganz Nordrhein-Westfalen entstehen kann. Dadurch soll langfristig das Mobilitätsverhalten positiv beeinflusst werden. Ein Ziel im Kreis Lippe ist es auch, die hohe Zweitautoquote im Sinne des Klimaschutzes zu reduzieren.
„Verhaltensänderungen passieren nicht von heute auf morgen, sondern brauchen ihre Zeit. Die Mobilstationen sind auch deshalb ein wichtiges Angebot, dem man die Chance geben muss, sich zu etablieren“, betont Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe. Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass die Akzeptanz und die Nutzung der Mobilstationen über einen längeren Zeitraum stetig gewachsen ist.
„Die Mobilstationen sind für uns jedenfalls ein richtiger Schritt auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren Mobilität und ergänzen das Angebot am Lagenser Bahnhof hervorragend. Rund 3.000 Menschen nutzen ihn täglich, pendeln zur Arbeit oder zur Schule. Der Bahnhof in Lage ist der Verkehrsknotenpunkt schlechthin in Lippe“, sagt Lages Bürgermeister Matthias Kalkreuter.
Auch Bürgermeister Torben Blome aus der Stadt Lügde betont die Bedeutung des Standortes für seine Heimatkommune: „Die S 5 verbindet Lügde mit den Oberzentren Paderborn und Hannover, einschließlich einer Direktverbindung zum Flughafen. Das ist ein echter Standortfaktor, der mit der Mobilstation nochmals um einen Mosaikstein verbessert wird. Auch als Kommune des ländlichen Raums können wir damit ein breites Angebot vorhalten.“
In der Zukunft gelte es, das bestehende Angebot noch bekannter zu machen und in die Fläche zu tragen. Darüber hinaus hätten bereits weitere lippische Kommunen ihr Interesse signalisiert, weitere Mobilstationen gemeinsam mit dem Kreis Lippe zu errichten.
Hintergrund
Die Mobilstationen sind Teil des Projektes „Lippe_Re-Klimatisiert“, das vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projektaufrufes „KommunalerKlimaschutz.NRW“ mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wird. Für eine optimale und langfristige Wirkung haben neben dem Kreis auch die Städte Detmold, Lage, Lügde und Horn-Bad Meinberg sowie die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), die Stadtwerke Detmold und die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG) an der Umsetzung mitgearbeitet.