Taufpatin Sandra Schindler auf dem Steg; im Boot Jana Hüffmeier (hinten) und Gerrit Wiechers (vorne). Foto: RC Schieder.

Die übliche Saisoneröffnung mit einer geselligen Ausfahrt in Mannschaftsbooten konnte wie schon im vergangenen Jahr angesichts der Coronaschutzregelungen nicht stattfinden. Weil mit der Tradition des „Anruderns“ immer die Wiederaufnahme eines stark erweiterten Trainingsangebots im Sommerhalbjahr und der Wegfall von Sicherheitsregeln für die kalte Jahreszeit verknüpft waren, entschied sich der Vorstand in diesem Jahr zu einer auch virtuellen Aktion „StattAnrudern“, in deren Mittelpunkt die Taufe eines neuwertigen, gebraucht erworbenen Rennzweiers stand. Einzig zugelassene Zuschauer waren Ruderinnen und Ruderer, die bereits – verteilt auf drei Zweier und einen Einer – zum Individualsport auf dem Wasser waren.

 

Der erste Vorsitzende Hermann Beckfeld begann seine kurze Ansprache mit dem Hinweis, dass der Ruderclub durch die Corona-Pandemie immer wieder in der Pflicht stehe, kreative wie sichere Lösungen für den Rudersport als Individualsport zu entwickeln. „So auch heute mit dem virtuellen StattAnrudern. Aber nicht nur deshalb ist heute kein Tag wie jeder andere, sondern vor allem auch, weil wir einen neuen, eleganten Zweier für den RCS taufen können. Dies ist nur durch eine großzügige Finanzierung durch die van de Kamp Stiftung gelungen, der wir sehr herzlich danken“ fuhr Beckfeld fort. „Das neue Boot ist ein hochwertiges Rennboot und hat für den Verein in seiner Qualität ein Alleinstellungsmerkmal.

 

Es ermöglicht, Jugendliche und Erwachsene an diese Bootsklasse heranzuführen und effektiv zu trainieren. Es ist nicht zuletzt bei Regatten uneingeschränkt wettbewerbsfähig.“ Überleitend dankte er besonders Vereinsmitglied Sandra Schindler, die den Kontakt zur Stiftung hergestellt hatte. Schindler griff dies auf und hob den guten Zusammenhalt beim RCS hervor. Anschließend taufte sie das Boot auf den Namen „Tidewater“ und wünschte „allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.

 

Die Taufe wurde gefilmt, damit alle Mitglieder nachträglich daran teilhaben können. Aus der Luft begleitete eine Kamera Jana Hüffmeier und Gerrit Wiechers auch bei ihrer anschließenden Fahrt mit der „Tidewater“. Glücklich berichteten sie danach: “Mega! Warum hatten wir bisher noch nicht so ein schönes Boot?“.

 

Der Vorstand verzeichnet seit Jahren wachsende Mitgliederzahlen und Aktivitäten. Im vergangenen Jahr stieg die Mitgliederzahl um 21 Prozent. Für eine regelkonforme Ruderplanung steht den Mitgliedern die Anmeldung über einen internetbasierten Texteditor mit entsprechenden Ruderzeitkorridoren zur Verfügung. Schnupperkurse für Anfänger, die üblicherweise im Mai beginnen, mussten verschoben werden, bis Rudern und damit die Ausbildung in größeren Mannschaftsbooten wieder erlaubt sind. Für die schon vorhandenen zahlreichen Interessenten wird deshalb eine Warteliste geführt.