Die Schülerinnen und Schüler der Feuerwehr-Schul-AG mit den Verantwortlichen der Schulen, Feuerwehr, Stadt und Bezirksregierung. Foto: Alte Hansestadt Lemgo

2021 sind die Freiwillige Feuerwehr Lemgo, die Bezirksregierung Detmold und drei Lemgoer Schulen mit einem außergewöhnlichen Pilotprojekt gestartet: 20 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen haben an einer Feuerwehr-AG teilgenommen und vieles über die Arbeit von Feuerwehrleuten gelernt. Nach vielen Übungen und Theorieeinheiten ist die erste AG nun abgeschlossen und das Fazit fällt positiv aus: Einige Jugendliche wollen bei der Feuerwehr weitermachen.

 

Die Lemgoer Realschule, die Heinrich-Drake-Schule und die Karla-Raveh-Gesamtschule haben seit zwei Jahren eine ganz besondere AG im Angebot: Einmal pro Woche lernen 20 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen alles über die Feuerwehr, was diese tut und wie Feuerwehrleute diese Aufgaben bewältigen. Die Feuerwehr-AG ist ein Pilotprojekt der Bezirksregierung Detmold gemeinsam mit der Feuerwehr Lemgo, unterstützt vom Institut der Feuerwehren in Münster.

 

Zum Start im Schuljahr 2021/2022 ist die AG mit 20 Schülerinnen und Schülern gestartet. Sie alle waren in den Zum Abschluss vor den diesjährigen Sommerferien waren noch 17 von ihnen dabei, von ihnen wollen sieben auch nach dem Ende der AG-Zeit der Feuerwehr treu bleiben. Dass die AG so gut funktioniert hat, liegt auch am starken Einsatz der Lehrkräfte Cornelia Pasmann (Heinrich-Drake-Schule), Matthias Schalk (Karla-Raveh-Gesamtschule) und Stephan Krause (Realschule Lemgo).

 

Die Idee dahinter kommt aus einer Arbeitsgruppe des Verbands der Feuerwehren NRW: Module der offiziellen Grundausbildung der Feuerwehren in NRW werden zu Unterrichtsinhalten für die Schule, um Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern und auch abseits von Kinder- und Jugendfeuerwehren an das Thema heranzuführen. Die erste Gruppe hat die AG nun vollständig durchlaufen.

 

Außen vor blieb dabei kein Thema: Erste Hilfe, Rechtsgrundlagen, Fahrzeug- und Gerätekunde, Brand- und Löschlehre, Retten und Selbstretten, Einsatzübungen und eine komplette Sprechfunker-Ausbildung – in 160 Übungsstunden haben die Jugendlichen viele feuerwehrspezifische Inhalte gelernt, geprobt und gefestigt, die ihnen auch sonst in ihrem Leben zugutekommen können.

 

Bei der Abschlussveranstaltung wusste Bürgermeister Markus Baier um den Wert der AG für die Wehr und die Stadt: „Dieses Projekt hat zwei Gewinnerseiten: Einerseits die Feuerwehr, die immer auf der Suche nach jungen Menschen ist, die dieses Ehrenamt als ihre Leidenschaft entdecken und damit ein ganz besonderes Hobby haben. Aber Gewinner sind auch die Jugendlichen, die viele wertvolle Dinge gelernt haben und eine ganz intensive Beziehung zu ihrer Heimat entwickeln. Sie wissen, dass sie eine Organisation mit besonderen Menschen gefunden haben, wo man Gemeinschaft lebt und Sinnvolles tut.“

 

Auch Meinolf Klahold von der Bezirksregierung Detmold fand lobende Worte für das Pilotprojekt: „Ich habe die Lemgoer Wehr schon vor zwanzig Jahren als Vorreiter in der Brandschutzerziehung und -aufklärung erlebt, das ist eine Marke, die einfach richtig gut ist. An der Feuerwehr-AG gibt es jetzt schon Interesse aus anderen Städten und es ist zu hoffen, dass es Nachahmer in ganz NRW geben wird.“

 

Der Dank aller Verantwortlichen richtete sich besonders auch an die fast 30 Kameradinnen und Kameraden der Lemgoer Wehr und der Freiwilligen Feuerwehr Kalletal. Den Unterricht für die AG haben sie in Extra-Schichten am Nachmittag und am Wochenende behalten – neben dem Beruf, ehrenamtlich und freiwillig zusätzlich zu ihrem normalen Feuerwehrdienst.

 

Im neuen Schuljahr wird es mit der Feuerwehr-AG an den Schulen weitergehen. „Wir sind schon vor den Sommerferien in den Prozess gestartet, denn wir können nicht allen interessieren Schülerinnen und Schülern einen Platz anbieten, die Kapazitäten reichen schlicht nicht. Dafür sind wir nach der Pilotphase auch schon etwas schlauer geworden und werden einige Dinge anpassen, damit die Jugendlichen noch mehr von der AG mitnehmen können“, verspricht Lars-Uwe Brede, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo.