Foto: Lippischen Landesmuseum.

Vortrag von Ulrike Moser im Lippischen Landesmuseum in Detmold, am Donnerstag, dem 23. Juni, 18:00 Uhr.

 

Keine Krankheit hat einen solch dramatischen Bedeutungswandel erfahren: Aus dem romantischen Mythos einer geistig beflügelnden Künstlerkrankheit wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Armutskrankheit der Massen. Die Nationalsozialisten erklärten sie zur „asozialen“ Krankheit. Tuberkulöse wurden Opfer der Euthanasie und verbrecherischer Menschenversuche.

 

Der Vortrag bildet den Abschluss der Vortragsreihe „Seuchen zwischen Rhein und Weser: Geschichte der unsichtbaren Gefahr in Nordrhein-Westfalen“, die die Seuchen der letzten Jahrhunderte im westlichen Europa ins Auge nahm. Corona, Pocken, Aids und Grippe – Pandemien und Epidemien sind keine absoluten Ausnahmezustände, sondern vielmehr wiederkehrende Krisenerfahrungen menschlicher Gesellschaften.

 

Die Vortragsreihe zum 75-jährigen Landesjubiläum präsentierte in acht Veranstaltungen in ganz Nordrhein-Westfalen die Seuchengeschichte des Bundeslandes. Sie ist eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte und des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte.

 

Ulrike Moser ist Leiterin des Ressorts „Salon“, Kultur und Wissenschaft, beim Magazin „Cicero“. Der Vortrag ist für alle Interessierten kostenlos zugänglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.