Feiern 20-jähriges Bestehen: das Streichquartett Quatuor Modigliani © Marie Staggat

Es war eine Ehre für Quatuor Modigliani: 2017 durfte es als erstes Streichquartett überhaupt in der Elbphilharmonie spielen. Doch dies war nur ein Meilenstein des 20-jährigen Bestehens, welches die vier Musiker in diesem Jahr feiern. Konzerte erklingen zu diesem Anlass nicht nur in Madrid, Warschau, Paris und London, sondern auch in Detmold. Am 20.06. gestalten sie im Konzerthaus die fünfte Folge der Meisterkonzerte. Beginn ist um 19.30 Uhr. Mit Werken von Ludwig van Beethoven, Erwin Schulhoff und Mark Anthony Turnage beweist das Quartett seine stilistische Bandbreite.

Ein Werk von Turnage bildet den Anfang des Abends. „Split Apart“ ist eine Komposition, die die jüngsten politischen Veränderungen in Großbritannien musikalisch kommentiert. Der Austritt des Landes aus der europäischen Union bedeutete für Turnage einen historischen Tiefpunkt, der ihn in Wut und Verzweiflung stürzte. Dieser lässt er in seiner Auftragskomposition für Quatuor Modigliani, die 2020 in Madrid uraufgeführt wurde, freien Lauf. Ein ebenfalls politischer Mensch war Erwin Schulhoff. Er wurde wegen seiner jüdischen Herkunft und seines Hangs zum Kommunismus von den Nazis als Komponist „entarteter Musik“ an den Pranger gestellt und starb in Internierungshaft.

 

Seine Tonsprache nimmt durch volksmusikalische Elemente, Jazz und Zeitgenössische Musik einen großen Teil der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts vorweg. Fünf Stücke für Streichquartett sind Tänze aus Italien, Wien und Böhmen. Das Tänzerische hat auch Beethoven in sein Streichquartett Nr. 13 B-Dur integriert. Satz 4 ist überschrieben mit „Alla danza tedescha: Allegro assai“ – ein Deutscher Tanz mit volkstümlichen Elementen. Die Große Fuge bildete ursprünglich den Finalsatz des Quartetts. Auf Bitten seines Verlegers ersetzte sie Beethoven in einer späteren Fassung durch ein heiter-beschwingtes Finale.

 

Die Konzerteinführung mit Birgit Eckenweber vom Studiengang Musikvermittlung/Musikmanagement erfolgt eine Stunde vor Beginn um 18.30 Uhr im Gartensaal des Palaisgebäudes. Tickets in Höhe von 31, 27 bzw. 22 Euro sind im Haus der Musik, unter www.ticketonline.de und an der Abendkasse erhältlich. Studierende und Schüler erhalten ermäßigten Eintritt in Höhe von 16, 13,50, und 11 Euro.