In diesem Jahr führt der Kreis Lippe am SchiederSee ein engmaschiges Monitoring zur Überprüfung der Wasserqualität durch. Dabei wird das Gewässer regelmäßig beprobt. Fachleute untersuchen die Proben nach unterschiedlichen Parametern, darunter auch das Vorkommen von Cyanobakterien (Blaualgen). Aufgrund des warmen Wetters und der direkten Sonneneinstrahlung in den vergangenen Tagen ist es zu einem sichtbar erhöhten Algenvorkommen im See gekommen.
Daher hat der Kreis gestern eine gesonderte Probenentnahme angeordnet. Die mikroskopische Untersuchung wird einige Tage dauern. Bis die Ergebnisse vorliegen, empfiehlt der Kreis, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: Der Hautkontakt mit dem Wasser sollte vermieden werden. Zudem sollten Hunde nicht im See baden oder das Seewasser trinken. Das Badeverbot gilt nach wie vor.
Bei dem engmaschigen Monitoring entnehmen Fachleute an unterschiedlichen Messstellen Proben und analysieren sie. Die ersten Ergebnisse der letzten Probenentnahme vom 23. Mai liegen vor: Im Strandbereich des SchiederSees konnten nur geringe Spuren von Blaualgen der Gattung Anabaena festgestellt werden.
Angesichts der Wetterlage und der optischen Zunahme von Algen wurde nun eine zusätzliche Probenentnahme angeordnet, um zu sehen, wie sich die Population entwickelt hat. Die Ergebnisse sollten im Laufe der kommenden Woche vorliegen. Die nächste reguläre Entnahme findet Ende Juni statt. Der Kreis behält sich aber vor, im Zuge des Monitorings weitere anlassbedingte Probeentnahmen vorzunehmen.
Hintergrund:
Das Vorkommen von Blaualgen ist ein Phänomen, das durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren entsteht. Großflächige und massive Teppiche von Cyanobakterien kommen derzeit gehäuft in flachen, nährstoffreicheren Seen in ganz Deutschland vor. Manche Blaualgenarten scheiden gesundheitsschädigende Stoffwechselprodukte aus, die zu Allergien und Gesundheitsstörungen führen können.
Das Verschlucken von oder der Kontakt mit Wasser, das mit den Blaualgen durchsetzt ist, kann zu starkem Durchfall sowie Haut- und Schleimhautreizungen führen. Weiterhin können die Gifte der Blaualgen Leber- und neurotoxische Wirkungen entfalten. Kennzeichen für eine starke Blaualgenentwicklung sind eine bläulich- grünliche Trübung des Wassers, eine Sichttiefe von weniger als einem Meter und Schlierenbildung oder Algenfundstellen am Ufer.
An welchen Uferbereichen sich Blaualgen konzentrieren, hängt im Wesentlichen von der Windrichtung ab. Das Aufkommen kann sich innerhalb von kurzer Zeit ändern. Daher ist auch in anderen Seen und Teichen mit dem Auftreten von Blaualgen zu rechnen. Offizielle Badeseen werden durch das Gesundheitsamt regelmäßig kontrolliert und im Zweifelsfall gesperrt oder mit Warnschildern gekennzeichnet.