In Lippe nahm die Arbeitslosigkeit im November gegenüber Oktober um 64 Personen ab auf 10.388 Frauen und Männer, somit um 0,6 Prozent. Die Arbeitslosenzahl des Vorjahres wird diesmal geringfügig überschritten, und zwar um 23 Frauen und Männer bzw. um 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vorjahresmonat bei 5,6 Prozent. „In diesem Monat ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt in Lippe im Zuge der Herbstbelebung leicht rückläufig und damit saisontypisch“, so Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold.

 

„Angesichts der Kaufkraft im Land und der bevorstehenden Weihnachtszeit ist zu erwarten, dass das Saisongeschäft im Handel und auch bei vielen Dienstleistungen angekurbelt wird, und dadurch saisonale Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen. Gleichwohl wird es in den kommenden Wintermonaten erfahrungsgemäß zu einer leichten Zunahme der Arbeitslosigkeit durch die witterungsabhängigen Branchen im Außengewerbe kommen.“

 

Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat verbunden mit einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt laut Thiele, „dass die konjunkturelle Schwäche aktuell nur sehr geringe Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat, der sich weiterhin stabil zeigt. Ungeachtet der etwas geringeren Nachfrage nach Arbeitskräften ist und bleibt das Thema Fachkräftesicherung auch in den nächsten Jahren eine große Herausforderung.

 

Arbeitgeber sollten darum Zeiten eines geringeren Auftragseingangs offensiv für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter nutzen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Agentur für Arbeit diese Anstrengungen auch finanziell unterstützen“, so Thiele. Im November meldeten sich im Kreis Lippe 2.152 Personen neu oder wieder arbeitslos. 2.226 Frauen und Männer meldeten sich im aktuellen Monat aus der Arbeitslosigkeit ab.

 

Im Rechtskreis SGB III (Versicherungsbereich, Agentur für Arbeit Detmold) liegt die Arbeitslosigkeit im November bei 3.147 Frauen und Männer, das sind 55 Personen mehr als im Vormonat und 442 Menschen mehr als im Vorjahresmonat. Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung, Jobcenter Lippe) gab es im November 7.241 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 119 Personen gegenüber Oktober. Im Vergleich zum November 2018 sind es 419 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB-III-Arbeitslosigkeit liegt bei 1,7 Prozent; die anteilige SGB-II-Arbeitslosigkeit beläuft sich auf 3,9 Prozent.

 

Personengruppen:

Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahren) nahm im Vergleich zum Vormonat um 91 Personen auf 1.087 junge Frauen und Männer ab. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,2 Prozent, gegenüber 5,4 Prozent im Vorjahresmonat. Bei den über 50-Jährigen stieg die Arbeitslosenzahl im November gegenüber Oktober um 34 Personen auf 3.259 Frauen und Männer. Die altersspezifische Arbeitslosenquote beträgt aktuell 4,8 Prozent, und liegt damit identisch zum Wert im Vorjahresmonat.

 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm im Vergleich zum Vormonat um 83 Personen ab. Es sind 4.339 Menschen langzeitarbeitslos. Im Vergleich zum November 2018 sind es deutlich weniger Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit, und zwar 384 Frauen und Männer oder 8,1 Prozent. Aktuell sind 2.950 ausländische Arbeitnehmer arbeitslos. Das sind 20 Personen mehr als im Vormonat und 84 Personen mehr als im Vorjahresmonat.

 

Kräftenachfrage/ Stellenentwicklung:

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold waren im November 2.427 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Oktober ist das ein Mehr von 18 Stellen oder einem Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 328 Stellen weniger (minus zwölf Prozent). Arbeitgeber meldeten im November 714 neue Arbeitsstellen, somit 116 Stellen oder 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

 

Regionale Entwicklung:

In den einzelnen Dienststellen des Agenturbezirkes Detmold entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im November recht unterschiedlich. Vergleichsweise gut war die Veränderung in Lemgo, wo der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um drei Prozent abnahm. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Blomberg mit einer Zunahme von drei Prozent. Die Arbeitslosenquoten zeigen sich aufsteigend sortiert folgendermaßen: Geschäftsstelle Lemgo (4,2 Prozent), Geschäftsstelle Blomberg (4,8 Prozent), Geschäftsstelle Bad Salzuflen (6,1 Prozent) und Hauptagentur Detmold (6,2 Prozent).

 

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe:

Im November ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe leicht gesunken. So sank in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum Oktober 2019 um 0,1 Prozent auf 57.611 Personen. Das sind insgesamt 83 Arbeitslose weniger. Im November 2018 waren noch 4,8 Prozent oder 2.636 Menschen weniger ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betrifft alle Personengruppen, mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen.

 

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag im November auf einem soliden Niveau. Der Bestand lag mit 19.486 freien Stellen um 2.282 Stellen niedriger, als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig sank die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 490 Stellen. Die Zugänge bei den Stellenmeldungen entwickeln sich in Ostwestfalen-Lippe allerdings unterschiedlich.

 

Die günstigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,4 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (4,8 Prozent), Bielefeld (5,5 Prozent) und Detmold (5,6 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent.