Das Kinderschutzforum war die perfekte Plattform: Landrat Dr. Axel Lehmann konnte die gute Nachricht verkünden, dass der Kreis Lippe sich erfolgreich im bundesweiten Modellprojekt „Wir vor Ort gegen sexuelle Gewalt beworben“ hat. Ab 1. Januar 2020 bekommt die Fachstelle Kinderschutz personelle Unterstützung: Mit dem Zuschlag für das bundesweite Modellprojekt „Wir vor Ort gegen sexuelle Gewalt“ werden bis zum 31. Dezember 2021 zwei Beratungsfachkräfte und eine Verwaltungskraft die Arbeit in den lippischen Kommunen unterstützen.
Der Kreis Lippe hatte im Sommer einen entsprechenden Antrag bei der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt e.V. (DgfPI) gestellt, die das Projekt mit Bundesmitteln durchführt. Ziel ist es, eine spezialisierte Fachberatung in ländlichen Regionen zu verbessern und zu fördern. Am Beispiel der Stadt Lügde hatte der Kreis in seinem Antrag deutlich gemacht, dass die Wege zu Beratungsangeboten oft lang sind und Bedarfslücken geschlossen werden müssen.
„Unser Auftrag ist es, das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu schützen“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann. „Mit den Mitteln aus dem Modellprojekt können wir nun weiteres fachliches Know-how in die Fläche bringen, Angebote ausweiten und schneller umsetzen und so unserem Anspruch gerecht werden, für jedes Kind, jeden Jugendlichen oder jede Familie Ansprechpartner vor Ort zu sein“, unterstreicht er. Um dies umzusetzen, sei zudem geplant, weiteres Personal aus Haushaltsmitteln in dem Bereich einzusetzen.
Im März 2019 hatte der Kreistag die Einrichtung der Fachstelle Kinderschutz sowie einen Kinderschutzfonds beschlossen, der Maßnahmen zum Kinderschutz und zur Prävention sexualisierter Gewalt fördern soll. Auch im Zukunftskonzept Lippe 2025 soll das Thema „Kinderschutz“ mit einem eigenen Handlungsfeld verstärkte Beachtung finden. „Es ist gut, dass wir dafür auch auf die breite Zustimmung aus der lippischen Politik zählen können“, sagt Lehmann.