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Die Gerichte in Nordrhein-Westfalen haben im Jahr 2023 insgesamt 134 469 Personen rechtskräftig verurteilt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 1,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor (2022: 136 940). Die Zahl der Verurteilungen lag auf dem niedrigsten Stand innerhalb der letzten zehn Jahre. Die überwiegende Mehrheit der Verurteilungen erfolgte nach allgemeinem Strafrecht (124 566). In 9 903 Fällen gab es Verurteilungen nach Jugendstrafrecht. Während die Zahl der Verurteilungen nach allgemeinem Strafrecht um 1,9 Prozent niedriger ausfiel als im Jahr zuvor (2022: 127 005), blieb sie bei den Verurteilten nach Jugendstrafrecht annähernd gleich (2022: 9 935).

 

Zahl der Verurteilungen im Bereich Diebstahl und Unterschlagung steigt um 15,1 Prozent

In der Statistik werden die Straftaten, wegen der die Personen nach allgemeinem oder Jugendstrafrecht verurteilt wurden, zu neun sogenannten Hauptdeliktsgruppen zusammengefasst. Entgegen der Gesamtentwicklung gab es in der Hauptdeliktsgruppe „Diebstahl und Unterschlagung” einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Verurteilungen von 15,1 Prozent. Die Zahl der Verurteilten stieg von 18 650 (2022) auf 21 470 (2023).

 

11,0 Prozent weniger Verurteilungen im Bereich Vermögens-, Eigentums- und Urkundendelikte

Dagegen ging die Zahl der Verurteilungen in der Hauptdeliktsgruppe „Andere Vermögens- und Eigentumsdelikte, Urkundendelikte” überdurchschnittlich zurück (−11,0 Prozent). Zu diesem Bereich zählen Straftaten wie Betrug, Erschleichen von Leistungen, Urkundenfälschung und Sachbeschädigung. 2023 wurden insgesamt 30 225 Personen wegen Delikten dieser Art verurteilt (2022: 33 945).

 

Mehr Ergebnisse der Strafverfolgungsstatistik liefert die gemeinsam mit dem Ministerium der Justiz entwickelte Web-Anwendung „Strafverfolgung NRW interaktiv” unter https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/experiencebuilder/experience/?id=d292827a59a0498baeca86b5fa2952da, die ausgewählte Daten zu den durch die nordrhein-westfälischen Strafgerichte rechtskräftig abgeurteilten und verurteilten Personen im Zeitvergleich visualisiert. In der Anwendung sind unter anderem Daten zu den Verurteilten nach den Hauptdeliktsgruppen enthalten. Nutzende können z. B. betrachten, wie sich die Zahl der Verurteilungen von Jugendlichen, Heranwachsenden und Erwachsenen in den verschiedenen Hauptdeliktsgruppen entwickelt hat. (IT.NRW)