Nicht nur die Blomberger Reserve kann kämpfen, auch die 1. Herren des Blomberger SV verdiente sich am gestrigen Sonntag einmal mehr den Respekt der Zuschauer. Eher als Außenseiter in die Partie gestartet, spielte man beim Tabellenzweiten in der Kreisliga A auf der Emmerkampfbahn des TuS WE Lügde. Auch hier musste das Team verzichten, nicht nur auf Trainer Dirk Winkler, sondern auch auf sieben weitere Spieler – allerdings fehlten auch in Lügde drei Offensivkräfte. Ein Nelkenstädter, der seinen Einsatz nutze um sich zu profilieren, war zweifelsfrei Youngster Jannik Wiegräbe, der in der Innenverteidigung eine sehr gute Partie machte. Mit der ersten guten Gelegenheit konnte der BSV bereits in der 14. Spielminute das 1:0 erzielen. Eine Ecke von Andrea Maradea köpfte Daniil Rjabokin auf Joscha Retzlaff, der den Ball unter den Giebel drückte. Lügde versuchte nun immer wieder lange Diagonalbälle nach vorn zu schlagen, Blomberg unterband dies jedoch durch sehr viel Druck auf den jeweils ballführenden Spieler und sicherte sich den Vorsprung bis zum Pausentee.
Aus der Kabine zurück merkte man schnell, dass der Gastgeber nicht in eine Niederlage einwilligen wollte, sich mehr vorgenommen hatte. Schon nach 60 Sekunden musste Dominik Sobanski gegen Marcel Walek klären, seinen hervorragenden Reflexen verdankte das Team die weitere Führung, er entschärfte die Situation bravourös. Lügde steigerte das Tempo und baute fortan mehr Druck auf, zwang Blomberg in die eigene Hälfte. Dadurch ergaben sich jedoch einige Konterchancen, die der BSV leider nicht verwerten konnte. So zum Beispiel Daniil Rjabokin in der 63. und Dominik Johnson in der 76. Minute, die beide jedoch ein gutes Spiel machten. In der 81. Spielminute musste erneut der Nelkenstädter Keeper eingreifen, ein Drehschuss aus kurzer Distanz von Nils Nehrig, den das Team sonst gut im Griff hatte, konnte er schlussendlich sehr gut parieren. Mit zehn gelben und zwei gelb-roten Karten konnte die Partie dann mit einem 1:0 Sieg für den Gast aus Blomberg beendet werden, der dadurch mit einem Sieg ins neue Jahr startete.
Randbemerkung: Die Leistung des Schiedsrichters war über weite Teile der Partie wirklich gut, er hätte dem Spiel jedoch durch ein konsequenteres Eingreifen ein wenig der übertriebenen Härte nehmen können. Der Gastgeber schien am Ende der Begegnung nicht mehr den Ball, sondern eher die Knochen des Gegners im Fokus zu haben, zwei Situationen wurden mit der gelben Karte schon sehr gastgeberfreundlich ausgelegt. Blomberg hielt jedoch dagegen und zeigte sich unbeeindruckt. Eine Entscheidung erhitzte dann aber doch die Gemüter: Mike Winkler zeigte einen Wechsel an, Alexander Wolf sollte für den mit Gelb belasteten Samed Ünal kommen. Ünal hatte den Wechsel akustisch nicht verstanden, Schiedsrichter Malte Arend wertete dies als Zeitspiel und zückte ohne Vorwarnung die gelbe und dann die rote Karte (gelb-rot).