Oberhalb von Istrup wurden im Auftrag der Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) zwei Windenergieanlagen errichtet. Am 23.09.2020 fand die offizielle Inbetriebnahme des ersten Windrads südlich des Hurn durch den Bürgermeister der Stadt Blomberg Klaus Geise, BVB Aufsichtsratsvorsitzender Günther Borchard und Geschäftsführer Peter Begemann statt.

 

„Die Windenergie ist tragende Säule der Energiewende. Sie hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und leistet heute einen bedeutenden Beitrag zur Stromversorgung. Die Blomberger Versorgungsbetriebe, als alleiniger Betreiber der beiden neu errichteten Windräder, wird neben der Stromproduktion durch Photovoltaik ab sofort mit der Erzeugung von Windstrom einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir wollen die Energiewende mit vorantreiben, das ist unser Auftrag und unsere Verpflichtung. Mit der heutigen Inbetriebnahme wird nach Planung und Bau die dritte Phase eines für die Zukunft Blombergs wichtigen Projekts gestartet. Die beiden Windenergieanlagen des Typs Enercon E138 EP3 mit einer Gesamthöhe von 200 und 230 m, einer Leistung von je 3,5 Megawatt und einem Investitionsvolumen von rund elf Millionen Euro werden zukünftig so viel klimafreundlichen Strom produzieren, um rein rechnerisch alle Blomberger Haushalte samt Kleingewerbe mit Strom zu versorgen. 20 Millionen Kilowattstunden pro Jahr können die Anlagen produzieren“, erklärte Günther Borchard beim Ortstermin.

 

Nur Elektronikhersteller Phoenix Contact ist von der Rechnung ausgenommen, dazu Bürgermeister Klaus Geise: „Als im Jahr 2015 die Planungen für die Windenergie in Blomberg begannen und damit den Vorgaben der Landesregierung gefolgt wurde, kommunale Flächen für die regenerative Energieerzeugung bereitzustellen, war zunächst von einem Zubau von 12 bis 15 Anlagen ausgegangen worden.“ „Ein langer Weg“ sei es gewesen, von der Planung bis zur heutigen Inbetriebnahme, erklärt Blombergs Bürgermeister und ergänzt: „Windenergie in und für Blomberg, unsere Stadtwerke haben diese Chance gut und schnell genutzt. Mit diesem Projekt beweisen wir, dass wir nicht nur vom Ausbau erneuerbarer Energien reden, sondern auch entsprechend handeln.“

 

Überdies wurde entschieden, dass auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt von dem Vorhaben profitieren sollen. Alle, die bei der örtlichen Sparkasse bzw. Volksbank einen Wind-Sparbrief der BVB in Höhe von maximal 5.000,- EUR gezeichnet haben, erhalten in den nächsten zehn Jahren eine feste Zinszahlung von 2,1 Prozent. Neben den privaten Anlegern haben sich die Bürgermeister-Heinrich-Fritzemeier-Stiftung und die Bürgerstiftung Zukunft Blomberg beteiligen können. Für den Vorstandsvorsitzenden der Bürgermeister-Heinrich-Fritzemeier-Stiftung, Bürgermeister Klaus Geise, ist die Eröffnung der Beteiligung durch die BVB ein Glücksfall: „Über die beiden Stiftungen werden so die Menschen in der Großgemeinde indirekt die Nutznießer der beiden Windräder unserer Stadtwerke sein und von den Anlagen profitieren. Unser Anspruch war von Beginn an, in dem Klimaschutz-Projekt eine komplett kommunale Wertschöpfung zu schaffen. Mit der Einbindung unserer beiden örtlichen Institute und nun insbesondere mit der Bürgerbeteiligung ist das gelungen. Ein guter Tag für Blomberg!“

 

BVB – Geschäftsführer Peter Begemann schilderte anschließend den zeitlichen Ablauf:

• Planungen der Stadt Blomberg waren abgeschlossen. Windkraft-Konzentrationszonen wurden festgesetzt
• 2015 / 2016 Zuständigkeit der BVB für die Errichtung von WEA
• Flächensicherung: anfänglich 5 Suchgebiete, nach umfangreichen Gutachten und Windmessungen blieb letztendlich 1 Fläche mit 2 WEA zur möglichen Realisierung übrig
• Anfang 2018 Gründung der Projektgesellschaft B.W.E. (Blomberg.Wind.Energie. GmbH & Co.KG)
• Ende 2018 (4 Tage vor Weihnachten) Genehmigung zur Errichtung der 2 WEA durch den Kreis Lippe
• Anfang 2019 Teilnahme (Gebot) an der Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur –
Zuschlagswert erhalten, d.h. Cent-Betrag je KWh – Einspeisung
• 2019 weitere Gutachten und Finanzierungsgespräche
• Mitte 2019 Start der Baumaßnahmen (Zuwegungen und Ausbau der Standorte)
• 2019 / 2020 Fundamentbau
• Anschließend die Errichtung beider Anlagen
• Herbst 2020 Inbetriebnahme beider WEA

 

„Etwas mehr als ein Jahr ist seit dem ersten Spatenstich bis zur nun ersten ins Netz eingespeisten Kilowattstunde Windstrom vergangen. In den nächsten Tagen wird die heute in Betrieb genommene erste Anlage noch weiteren Tests unterzogen, bevor sie dann im Laufe der kommenden Wochen in den Regelbetrieb übergehen wird. Anfang Oktober wird auch die zweite Anlage hinzugeschaltet und geprüft, so dass der im Herbst zu erwartende auffrischende Wind in vollem Maße genutzt werden kann. Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Beteiligten, die mit zum Gelingen beigetragen haben“, so Geschäftsführer Begemann abschließend.