DJ Rainer Koch legt beim 60er-Jahre-Wochenende im LWL-Freilichtmuseum Detmold Platten an der Tankstelle auf. Foto: LWL/Jähne.

Ein Wochenende rund um die 1960er Jahre: Das LWL-Freilichtmuseum Detmold stellt mit Oldtimern, Musik und Mitmachprogrammen ein Jahrzehnt des Aufbruchs in den Mittelpunkt. Am Samstag und Sonntag (24./25.7.) wird im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stilecht gefeiert. Dass das Jahrzehnt viel mehr zu entdecken bietet als die Beatles oder den Minirock, zeigt das zweitägige Programm, das sich rund um den Alltag in den 60ern dreht, von der Jugendsprache und Musik bis zu Alttraktoren und Nylonhemd.

 

Wer in einem 60er-Jahre-Outfit kommen und diesen Moment auf Foto bannen möchte, kann der Museumsfotografin Karen Stuke am Haus Remberg im Sauerländer Dorf einen Besuch ab-statten. Dort baut sie am Samstag und Sonntag (24./25.7.) jeweils von 10.30 bis 17.30 Uhr ein „mobiles Fotoatelier“ auf (Kosten: 4,50 Euro pro Foto).

 

In der Textilwerkstatt tauchen Interessierte ein in den „Faserdschungel“. Die Bekleidungsmaterialien der Dekade hießen Nylon, Dralon oder Perlon. Wie sich diese im Vergleich zu heutiger Biobaumwolle präsentieren, berichtet Ulrike Loth an beiden Tagen jeweils von 11 bis 16 Uhr und erläutert die Bestandteile, Eigenschaften und Produktionswege der Textilien. Außerdem stehen Fühlboxen bereit, in denen Interessierte das neu erlernte Wissen direkt testet können.

 

Lothar Schröer ist mit Erzählungen zur Sprache der 1960er Jahre ebenfalls an beiden Nachmittagen ab 14 Uhr vor Ort. Er spricht am Samstag an der Tankstelle und am Sonntag in der Scheune Siemensmeyer im Paderborner Dorf.

 

Auf die Handarbeit bei der Grünpflege blickt Susanne Kurz am Samstag (24.7.) von 9.30 bis 14 Uhr beim „Mähen mit der Sense“ zurück. Viele Haushalte hatten in den 50er und 60er Jahren zwar große Gartenflächen, aber häufig noch keinen Rasenmäher. Wie damals die Sense geschwungen wurde und welche Vorteile diese Technik nach wie vor bietet, erklärt sie bei ihrer Vorführung.

 

DJ Rainer Koch, Kenner der 1960er-Jahre-Sounds, legt am Samstagnachmittag ab 15.30 Uhr im Wechsel mit Lothar Schröers Erzählungen Platten an der Tankstelle auf. Für den musikalischen Ausklang des Samstags sorgen Dieter Kropp und Band, die ab 18.30 Uhr auf der Wiese vor dem Krummen Haus Blues, Boogie-Woogie und Rock’n’Roll zu Gehör bringen. Konzertkarten zum Preis von zehn Euro sind online erhältlich. Am Tag darauf findet von 11 bis 14 Uhr außerdem ein Frühschoppen mit Dieter Kropp und Mickey Meinert statt.

 

Auch der Sonntag (25.7.) startet mit ordentlich Getöse: An der Tankstelle aus Siegen-Niederschelden treffen sich von 11 bis 16 Uhr die „Alt-Traktoren und Nutzfahrzeuge-Freunde Fürstenthum Lippe“, um ihre Schätzchen zu präsentieren. Interessierte können nicht nur dem Tuckern der Landmaschinen lauschen, sondern auch den Informationen der Vereinsmitglieder. So werden die 1960er auch mit Zeitzeugen-Erinnerungen lebendig.

 

Kinder haben am Sonntag von 11 bis 17 Uhr im Lauschhaus die Gelegenheit, aus Socken, einem Stock, etwas Wolle und Faden, Steckenpferde zu basteln. Pro Steckenpferd fallen fünf Euro Materialkosten an, bitte alte Socken mitbringen. Am gleichen Tag um 15 Uhr erklärt Bauhistoriker Dr. Hubertus Michels, wie das Museum künftig die 1960er Jahre präsentieren wird.

 

Dabei stellt er die Aufbauplanungen für den Siegerländer Weiler sowie das Haus Stöcker vor, das im September eröffnet werden soll. Mit diesem Haus zieht erstmals das Wohnen der späten 1950er/frühen 1960er Jahre ins Museum ein. Die Führung ist kostenlos und startet an der Kapellenschule. Weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten gibt es im Infobüro des LWL-Freilichtmuseums Detmold unter Tel. 05231 706 104.